Journaist Gleizes zu sieben Jahren verurteilt: Algerien unter Druck!

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Journalist Christophe Gleizes wurde in Algerien zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Fall wirft Fragen zur Repression und Pressefreiheit auf.

Journalist Christophe Gleizes wurde in Algerien zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Fall wirft Fragen zur Repression und Pressefreiheit auf.
Journalist Christophe Gleizes wurde in Algerien zu sieben Jahren Gefängnis verurteilt. Sein Fall wirft Fragen zur Repression und Pressefreiheit auf.

Journaist Gleizes zu sieben Jahren verurteilt: Algerien unter Druck!

Am 3. Dezember 2025 bleibt die Situation des Journalisten Christophe Gleizes in Algerien besorgniserregend. Die Berufungsgericht in Tizi Ouzou bestätigte seine Strafe von sieben Jahren Haft. Gleizes, der für die Magazine “So Foot” und “Society” arbeitet, hatte vor Gericht seine Fehler eingestanden und um Entschuldigung gebeten, doch die Richter zeigten sich unbeeindruckt von seinem emotionalen Aufruf zur Milde. Der Staatsanwalt forderte sogar eine Verschärfung der Strafe auf zehn Jahre wegen “Apologie des Terrorismus”.

Die Vorwürfe gegen Gleizes stehen im Zusammenhang mit meinen persönlichem Kontakt zu einem Präsidenten eines Fußballclubs, der auch mit dem “Mouvement pour l’autodétermination de la Kabylie” (MAK) in Verbindung steht. Diese Separatistenbewegung wurde von den algerischen Behörden 2021 als terroristisch eingestuft. Die Wurzeln des MAK reichen bis in das Jahr 2001 zurück, als bei den Protesten des “Printemps noir” tragischerweise 126 Menschen ums Leben kamen. Der Gründer des MAK, Ferhat Mehenni, lebt im Exil in Frankreich und wurde unter anderem für seine Anliegen, die Unabhängigkeit der Kabylie zu fördern, in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt.

Die Repression in Algerien

Die Situation in Algerien ist insgesamt von stark zunehmender Repression geprägt. Kritische Stimmen werden schnell zum Schweigen gebracht, was besonders seit den Hirak-Protesten 2019 auffällig ist. Medien, politische Parteien und Organisationen sehen sich konstanten Angriffen ausgesetzt, und die Definition von Terrorismus wurde ausgedehnt, um auch separatistische Bewegungen wie den MAK zu erfassen. Mouloud Boumghar, Professor für Recht, skizziert die kulturelle und politische Identität der Kabylie und beleuchtet die Instrumentalisierung von Terrorismusvorwürfen zur Kriminalisierung kritischer Stimmen.

Im Hinblick auf die Situation von Journalisten und anderen Aktivisten berichtet das Human Rights Watch über die zunehmenden Einschränkungen von Meinungsfreiheit und zivilen Rechten in Algerien. Der Journalist Fouzia Amrani wurde beispielsweise zu einem Jahr Haft verurteilt, nachdem sie einen staatlichen Beamten beleidigt hatte. Solche Fälle verdeutlichen, dass die algerische Regierung keine ernsthaften Anstrengungen unternimmt, um die Rechte ihrer Bürger zu schützen. Stattdessen werden friedliche Meinungsäußerung und kritische Äußerungen Systematisch verfolgt.

Der MAK und die Suche nach Unterstützung

Der MAK hat durch den Fall von Gleizes Aufmerksamkeit gewonnen. Diese Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Unabhängigkeit der Kabylie zu lehnen und betrachtet Algerien als „Besatzer“. Dies könnte in den kommenden Monaten zu einer verstärkten internationalen Unterstützung führen, da der MAK aktiv nach weiteren Alliierten sucht. Ferhat Mehenni hat dazu aufgerufen, dass die Probleme der Kabylie nicht länger ignoriert werden sollten, sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Bühne.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Repression gegen Journalisten und Aktivisten in Algerien ein alarmierendes Ausmaß erreicht hat, während kritische Stimmen wie die des MAK immer massiver in die Defensive gedrängt werden. Die Situation bleibt angespannt, und es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln werden, insbesondere in Hinblick auf die anhaltenden Ermittlungen gegen Christophe Gleizes und die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft.

Für weitere Informationen zu diesen Entwicklungen können Sie den ausführlichen Bericht auf Radio France Culture, Le Monde und Human Rights Watch verfolgen.