Prozess um Bürgermeister Ferrand: Neueste Wendungen im Korruptionsskandal!

Der Prozess gegen Barcarès Bürgermeister Alain Ferrand wegen Korruption und Vorteilsnahme wurde erneut verschoben, nun für Oktober 2026.
Der Prozess gegen Barcarès Bürgermeister Alain Ferrand wegen Korruption und Vorteilsnahme wurde erneut verschoben, nun für Oktober 2026. (Symbolbild/MND)

Prozess um Bürgermeister Ferrand: Neueste Wendungen im Korruptionsskandal!

Perpignan, Frankreich - Am 19. Juni 2025 wurde der Bürgermeister von Barcarès, Alain Ferrand, im Strafgericht in Perpignan erneut mit schweren Vorwürfen konfrontiert. Im Mittelpunkt stehen Anschuldigungen wegen Erpressung und illegaler Vorteilsnahme, die sich auf den Weihnachtsmarkt im Winter 2018-2019 beziehen. Ferrand soll unrechtmäßige Eintrittsgelder für Händler eingefordert haben, ohne die Genehmigung des Gemeinderats einzuholen. Die Gelder sollen zwischen 500 und 2.000 Euro betragen haben, abhängig von der Art des Standes. Insgesamt sollen somit 73.000 Euro an ungerechtfertigten Steuern eingezogen worden sein. Laut L’Indépendant berichtet Ferrand, die Vorwürfe seien unbegründet. Er argumentiert, die Händler hätten stets die Möglichkeit gehabt, Eintrittskarten zu kaufen und an ihre Kunden weiterzuverkaufen.

Die Verhandlung am Donnerstag wurde durch einen Vorfall unterbrochen, bei dem der Lebensgefährte eines der Angeklagten vor Gericht zusammenbrach. Dieser Vorfall sorgte für zusätzliche Spannungen im bereits angespannten Procedere. Daraufhin beantragte der Verteidiger einen Aufschub, und das Gericht kam diesem Antrag nach. Dies stellt bereits den dritten Aufschub im aktuellen Prozess dar. Der Staat hat bislang keine Anklage erhoben, und die Zivilpartei, repräsentiert durch die Organisation Anticor, hat noch nicht zu den Vorwürfen Stellung bezogen, wie France 3 festhält.

Erneute Verschiebung und die Folgen für Ferrand

Die Fortsetzung des Verfahrens wurde nun auf den 15. und 16. Oktober 2026 verschoben, um nach den Kommunalwahlen stattzufinden. Ironischerweise könnte diese Verschiebung Ferrands politische Ambitionen nicht beeinträchtigen, da er sich weiterhin um einen Platz bei den nächsten Kommunalwahlen bewerben kann. Der Bürgermeister sieht sich jedoch nicht nur mit diesen rechtlichen Schwierigkeiten konfrontiert, sondern auch mit einem zweiten, parallelen Verfahren, das am 21. Juni in Marseille stattfinden sollte. In diesem Fall geht es um umstrittene Steuern für Händler und Campingplatzbetreiber. Auch diese Verhandlung könnte erneut verschoben werden.

Die ernsten beschuldigungen in diesem Verfahren werfen ein Licht auf das größere Problem der politischen Korruption, wie in der Bundeszentrale für politische Bildung beschrieben. Korruption in der Politik ist häufig mit Machtmissbrauch verbunden, was das Vertrauen der Bürger in die öffentlichen Institutionen untergräbt. Der Vorfall von Barcarès zeigt, wie solche Praktiken in Kommunen offenbar verbreitet sind und das öffentliche Interesse und die Sicherheit gefährden.

Wie sich die Lage für Alain Ferrand weiter entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass die kommenden Monate spannende Entwicklungen bringen könnten, sowohl für den Bürgermeister als auch für die betroffenen Händler. Eines ist klar: Der Druck auf Ferrand wächst, während er weiterhin um seine Rechte und politische Zukunft kämpft.

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OrtPerpignan, Frankreich
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