Vierte Exekution in den USA: Stanko trifft seine Wahl

Vierte Exekution in den USA: Stanko trifft seine Wahl
Columbia, South Carolina, USA - In dieser Woche sorgen mehrere Exekutionen in den USA für Aufsehen. Insgesamt vier Männer, die wegen Mordes verurteilt wurden, haben in den letzten Tagen ihr Leben verloren. Ein besonders schwerwiegender Fall ist der von Stephen Stanko, einem 57-Jährigen, der am Freitag in South Carolina hingerichtet wurde. Stanko war angeklagt wegen des Mordes an seinem Freund Henry Turner (74 Jahre alt) und dessen Partnerin Laura Ling (43 Jahre alt) im Jahr 2005. Er wurde zudem für schuldig befunden, die Tochter von Laura Ling vergewaltigt und versucht zu töten.
Die Exekution fand durch eine Injektion in der Gefängnisanstalt von Columbia statt. Stanko hatte die Wahl zwischen verschiedenen Hinrichtungsformen, wählte jedoch die tödliche Injektion. Diese Entscheidung ist im aktuellen Kontext von Bedeutung, denn insgesamt fanden seit Jahresbeginn 23 Hinrichtungen in den Vereinigten Staaten statt. Die Mehrheit dieser Exekutionen erfolgte per Injektion, gefolgt von drei Fällen, bei denen Stickstoffinhalation als Methode verwendet wurde und zwei Exekutionen, die durch ein Erschießungskommando durchgeführt wurden. Letzteres war eine Methode, die in den USA zuletzt im Jahr 2010 zur Anwendung kam.
Die aktuellen Statistiken
Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass in den USA seit 1976 eine signifikante Anzahl an Todesstrafen verhängt wurde. Der Bundesstaat Texas führt die Liste mit 586 Hinrichtungen an, gefolgt von Oklahoma mit 123 und Virginia mit 113. Auch im Jahr 2023 gab es einen Anstieg der Vollstreckungen, mit insgesamt 24 Exekutionen, was den höchsten Stand seit 2018 markiert. Im Vergleich zu weltweit etwa 1.150 verhängten Todesurteilen, wobei die genauen Zahlen oft verschwiegen werden, zeigen die USA eine besondere Position, da sie die einzige liberale Demokratie sind, die die Todesstrafe anwendet. Die häufigste Methodik ist die Giftspritze, die jedoch nicht immer einen schmerzfreien Tod garantiert.
In diesem Jahr sind es bereits 23 Exekutionen, wobei der Großteil, 18, durch Injektion erfolgt ist. In Alabama und Louisiana wurden drei Hinrichtungen durch Stickstoffinhalation durchgeführt, und zwei weitere durch das Erschießungskommando in South Carolina. Diese Entwicklung wirft Fragen zur humanitären und gesetzlichen Legitimität der Todesstrafe auf.
Öffentliche Meinung
Die öffentliche Haltung gegenüber der Todesstrafe in den USA ist gespalten, doch eine Umfrage aus dem Oktober 2023 zeigt, dass 53 Prozent der Bürger die Todesstrafe für verurteilte Mörder befürworten. Trotz einer leichten Tendenz zur Abnahme in der Zustimmung bleibt die Todesstrafe ein brisantes Thema. In Deutschland hingegen hat die Bevölkerung eine klare Haltung: Rund zwei Drittel lehnen die Todesstrafe ab. Nur 17 Prozent sprechen sich dafür aus, wobei unter den AfD-Anhängern eine Mehrheit von 43 Prozent festgestellt wurde.
Der kontinuierliche Einsatz der Todesstrafe in den USA steht also im Spannungsfeld zwischen rechtlicher Praktikabilität und moralischen Bedenken. Wäre es an der Zeit, über eine grundlegende Reform nachzudenken? Die Debatte um die Todesstrafe wird sicher auch in Zukunft ein heiß diskutiertes Thema bleiben.
24heures berichtet, dass es neben den laufenden Exekutionen auch in 23 der 50 Bundesstaaten bereits eine Abschaffung der Todesstrafe gab oder das Verfahren ausgesetzt ist. Die Methodik und die Zahl der Exekutionen zeigen ein komplexes Bild in einer Gesellschaft, die sich mit der Frage der Gerechtigkeit auseinandersetzt.
Für detaillierte Informationen zu den Exekutionen in den USA können Sie auch die Daten auf peinedemort.org und statista.com einsehen.
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Ort | Columbia, South Carolina, USA |
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