Seltene Sichtung: Europäischer Stör im Kreidesee entdeckt!
Seltene Sichtung: Europäischer Stör im Kreidesee entdeckt!
Kreidesee, Niedersachsen, Deutschland - Im Kreidesee in Niedersachsen wurde ein seltener Fisch gesichtet, der die Herzen von Naturliebhabern höher schlagen lässt: der Europäische Stör. Ein Tauchvideo, das kürzlich in sozialen Netzwerken geteilt wurde, zeigt dieses beeindruckende Tier und hat dabei viel Aufmerksamkeit erregt. Besondere Merkmale des Kreidesees, der als beliebtes Tauchgebiet bekannt ist, sind unter anderem der tiefste Briefkasten Deutschlands. Das Video, das auf Instagram verbreitet wurde, sorgt nicht nur für Staunen, sondern auch für zahlreiche Fragen zur Identität des seltenen Fisches. Laut HNA gilt der Europäische Stör in Deutschland als nahezu ausgestorben. Historisch war er in großen Flüssen wie der Elbe, dem Rhein, der Oder und der Eider verbreitet.
Ein Blick zurück in die Geschichte zeigt, dass der Stör von großer Bedeutung für die heimische Fischfauna war, bevor Überfischung, Kaviarproduktion, Gewässerverschmutzung und Flussausbau zu einem dramatischen Rückgang der Bestände führten. Der letzte natürliche Bestand in Deutschland verschwand 1969 aus der Eider. Heutzutage werden Störe nur noch vereinzelt in den Mündungen von Nord- und Ostsee gefangen, doch meist handelt es sich dabei um ausgesetzte oder entkommene Exemplare. Trotz dieser Herausforderungen engagieren sich zahlreiche Behörden und Naturschutzorganisationen seit den 2000er Jahren aktiv für die Wiederansiedlung der Störe, wie sich aus 1und1 ableiten lässt.
Wiederansiedlungsprojekte im Fokus
Die Wiederansiedlung des Europäischen Störs ist eine komplexe Angelegenheit. Störe sind langlebige Tiere, die erst im Alter von 12 bis 16 Jahren geschlechtsreif werden. Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) fördert seit 1996 Forschungs-, Zucht- und Wiederansiedlungsprojekte für den Stör. In Zusammenarbeit mit dem Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) und der Gesellschaft zur Rettung des Störs (GRS) haben sich vielversprechende Ansätze entwickelt. So wurde ein Elterntierbestand aufgebaut, der aus genetisch geprüften Tieren besteht und die Grundlage für die Rückkehr dieser Fischart in ihre angestammten Gewässer bildet.
Aktuell umfasst dieser Bestand mehr als 400 Tiere zwischen 6 und 13 Jahren, die in großen Zuchtanlagen gehalten werden. Dies stellt hohe Anforderungen an die Haltungseinrichtungen, zumal geschlechtsreife Störe über 1,8 Meter lang werden und über 100 Jahre alt werden können. Geplant ist die Überführung des Bestands in neue Haltungseinrichtungen in Geesthacht. Die Zukunft dieser beeindruckenden Fischart wird durch gezielte Nachzucht und mögliche Wildfänge von zurückkehrenden Stören sichergestellt, um einen stabilen Bestand aufzubauen.
Die Sichtung des Europäischen Störs im Kreidesee ist ein Lichtblick für Naturschützer und ein eindrückliches Zeichen für die Bemühungen um den Erhalt dieser bedrohten Fischart. Die Frage bleibt, ob solche positiven Entwicklungen auch in anderen Gewässern und Regionen Deutschlands Realität werden können. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob es gelingt, den Stör nachhaltig in die heimischen Gewässer zurückzubringen und damit einen wertvollen Beitrag zur Biodiversität zu leisten.
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Ort | Kreidesee, Niedersachsen, Deutschland |
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