Traditionsreicher Gartenversand Gärtner Pötschke meldet Insolvenz an!

Traditionsreicher Gartenversand Gärtner Pötschke meldet Insolvenz an!
Kaarst, Deutschland - In der Welt des Gartenbaus gibt es keine guten Nachrichten: Gärtner Pötschke GmbH, ein traditionsreicher Gartenversandhändler aus Kaarst, hat am 30. Mai 2025 Insolvenz angemeldet. Diese Entscheidung markiert bereits die dritte Insolvenz des Unternehmens seit 2019, wie AZ Online berichtet. Der Schritt kommt nicht von ungefähr, denn das Unternehmen sieht sich einer Vielzahl von finanziellen Belastungen gegenüber: steigende Logistikkosten, eine rückläufige Nachfrage im Versandgeschäft und technische Probleme mit einem neu gestalteten Onlineshop setzen der einst florierenden Firma zu.
Das Amtsgericht Düsseldorf eröffnete am 2. Juni ein vorläufiges Insolvenzverfahren unter der Leitung von Christian Holzmann von der Kanzlei Brinkmann & Partner. Während der Geschäftsbetrieb vorerst weiterläuft, bleibt die Zukunft des Unternehmens ungewiss, da der Insolvenzverwalter aktiv nach Sanierungsoptionen und potenziellen Investoren sucht, wie T-Online berichtet.
Ein Unternehmen mit Tradition
Die Geschichte von Gärtner Pötschke reicht bis ins Jahr 1912 zurück, als das Unternehmen als Sammelbesteller-Versand in Mörsdorf, Thüringen, gegründet wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerte sich der Standort nach Kaarst und entwickelte sich zu einem der ältesten Versandhändler Deutschlands, was auch deutlich macht, wie sehr der Verlust eines solchen Unternehmens schmerzt.
Aktuell beschäftigt Gärtner Pötschke rund 140 engagierte Mitarbeiter, viele davon sind bereits seit Jahrzehnten Teil des Unternehmens. Diese Angestellten können vorübergehend aufatmen; ihre Gehälter sind durch Insolvenzgeldvorfinanzierung gesichert. Trotzdem ist die Unsicherheit groß, zumal ein neuer Geschäftsführer, der Sohn des Gründers Walter Droege, kurz nach der Insolvenz wieder von seinem Posten zurücktrat, was Fragen über die interne Stabilität aufwarf.
Marktsituation und Herausforderungen
Die Problematik der Insolvenz ist nicht einmalig: In Deutschland meldeten im Jahr 2024 über 21.000 Unternehmen Insolvenz an – ein Anstieg um 22,4% gegenüber dem Vorjahr, so IFM Bonn. Gerade ältere Unternehmen kämpfen oft mit den Folgen von Krisen und den Veränderungen im Markt. Die Gründe für solche Entwicklungen sind vielschichtig, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stellen für viele Betriebe eine große Herausforderung dar.
Für Gärtner Pötschke wird die Zeit nun entscheidend sein. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat das Ziel, den Betrieb zu stabilisieren und einen Käufer zu finden. Doch die Uhr tickt, denn der Druck, schnell eine Lösung zu finden, ist hoch. Die Marke, die seit mehr als einem Jahrhundert für Gartenliebhaber steht, könnte schon bald Geschichte sein, wenn nicht rechtzeitig eine tragfähige Strategie zur Rettung entwickelt wird.
Die Zukunft des Unternehmens bleibt weiterhin ungewiss, während die Mitarbeiter und die treuen Kunden in der Hoffnung auf eine positive Wende blicken.
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Ort | Kaarst, Deutschland |
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