Trump droht mit Zollerhöhungen: Kommt das Handelschaos zurück?

US-Zollpolitik unter Trump: Neue Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die EU und die Weltwirtschaft im Juni 2025.
US-Zollpolitik unter Trump: Neue Entwicklungen und deren Auswirkungen auf die EU und die Weltwirtschaft im Juni 2025. (Symbolbild/MND)

Trump droht mit Zollerhöhungen: Kommt das Handelschaos zurück?

Uelzen, Deutschland - In der internationalen Wirtschaft brodelt es gewaltig. Die aktuelle Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump sorgt für erhebliche Verwirrung und Unsicherheit, da seine angekündigte Zollpause von 90 Tagen bald endet. Wie az-online berichtet, wurden ursprünglich die Zollsatzsenkungen in die Wege geleitet, um die Handelskonflikte zu mildern. Doch mit einer anhaltenden Drohung von Strafzöllen von bis zu 50 Prozent gegen die EU ab dem 9. Juli spitzt sich die Lage erneut zu.

Wie es scheint, könnte der Juni bereits der Vorbote eines neuen „Liberation Day“ werden. Firmen und Anleger schauen besorgt auf die Entwicklungen, während die Aussicht auf einen Kompromiss zwischen den USA und der EU nach wie vor in der Luft schwebt. Besonders im Mai 2025 wurde eine Einigung zwischen den USA und China erzielt, die die Zölle auf viele Waren erheblich senkt – jedoch scheint der Streit mit den Europäern weiterhin ungelöst. Stephen Miran, Vorsitzender des Council of Economic Advisors, ist pessimistischer denn je und erwartet keine schnelle Lösung nach dem Auslaufen der Zollpause.

Die wirtschaftlichen Folgen

Die Auswirkungen dieser Zollpolitik sind nicht zu unterschätzen. Die EU könnte, so warnen Experten der DIW, auf lange Sicht mit einem Rückgang ihrer Exporte in die USA von bis zu 50 Prozent rechnen müssen, falls pauschale Zölle von 25 Prozent eingeführt werden. Branchen wie die Pharmaindustrie und der Fahrzeugbau stünden dabei besonders im Fokus. Hier könnten die Exporte um bis zu 9,3 und 4,1 Prozent fallen.

Diese teils schwerwiegenden Einbußen könnten nicht nur die direkt betroffenen Unternehmen treffen. Auch viele Zulieferer, die mit Unternehmen in der EU zusammenarbeiten, wären von den Negativfolgen betroffen. Die Komplexität dieser Zusammenhänge macht deutlich, wie vielschichtig die Auswirkungen solcher Handelskonflikte sind.

Reaktionen aus der EU

Die EU ist auf den Sturm vorbereitet. Handelsminister aus den EU-Staaten beraten intensiv über mögliche Gegenmaßnahmen, während die Kommission ein neues Angebot aus den USA prüft. Wie aus ZDF heute hervorgeht, bleibt Trump zwar gesprächsbereit, doch nur unter bestimmten Bedingungen. Es ist ein Poker um Konzessionen und Verhandlungen, in dem die EU sich zwar um eine Einigung bemüht, sich aber auch auf Worst-Case-Szenarien einstellen muss.

Die Stimmung auf den Märkten bleibt angespannt. Nach Ankündigungen über mögliche neue Zölle haben Börsen weltweit auf ein merkliches Minus reagiert. Der Dax verzeichnete in der vergangenen Woche beispielsweise einen Rückgang von über 8 Prozent. Auch der Dow Jones erlebte eine der verlustreichsten Wochen seit Jahren.

Angesichts all dieser Unsicherheiten scheint es klar: Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und der EU stehen vor einer Entscheidung. Unternehmen und Käufer müssen sich auf eine ungewisse Zukunft einstellen. Während einige Länder möglicherweise von sinkenden Zöllen profitieren könnten, droht anderen der Anstieg auf die im April festgelegten Zollniveaus, die bei 10 Prozent für alle und 20 Prozent speziell für die EU liegen. Die nächste Zeit wird zeigen, wohin die Reise geht.

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OrtUelzen, Deutschland
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