Wein in Gefahr: Warum die Generation Z auf Alkohol verzichtet
Der Rückgang des Weinkonsums in Deutschland gefährdet die Branche, während alkoholfreie Weine im Trend liegen. Experten berichten.

Wein in Gefahr: Warum die Generation Z auf Alkohol verzichtet
In den letzten Jahren haben sich die Weingeister in Deutschland merklich verändert. Die Weinbranche sieht sich mit einem dramatischen Rückgang des Weinkonsums konfrontiert, der auf historische Tiefstände gefallen ist. Laut az-online sind gerade die jüngeren Generationen, speziell die „Generation Z“, mit einem veränderten Konsumverhalten aufgetaucht. Diese Generation scheint zunehmend auf Alkohol zu verzichten, was sowohl ihre Lebensweise als auch die Absatzstrategien der Winzer beeinflusst.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mittlerweile sogar einen generellen Verzicht auf Alkohol, was die Weinbranche vor neue Herausforderungen stellt. In Deutschland lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Wein im Jahr 2023 nur noch bei 19,2 Litern pro Jahr, und der Absatz der deutschen Weingüter ist 2024 um 6,6 % gesunken. Die Gastronomie verzeichnete sogar einen Rückgang von 9 % berichtet der BR.
Die Rolle der Generation Z
Was machen die jungen Leute stattdessen? Rund 50 Prozent der Generation Z in Deutschland geben an, keinen Alkohol zu konsumieren. Ein gesundheitsbewusster Lebensstil sowie die Vorliebe für alternative Genussformen sind für diese Gruppe entscheidend. Laut weinwerbeagentur führt dieser Trend zu einem Rückgang der Nachfrage nach traditionellen Weinen, da junge Konsumenten stattdessen innovative Produkte und alkoholfreie Varianten bevorzugen.
Um sich auf diesen Wandel einzustellen, ist es für Winzer unerlässlich, ihre Produktions- und Marketingstrategien zu überdenken. Immer mehr Betriebe experimentieren mit alkoholfreien Weinen, die im Vergleich zu ihren alkoholhaltigen Verwandten deutlich weniger Kalorien enthalten – alkoholfreie Weine kommen auf etwa 16 Kalorien pro 100 ml, während klassischer Wein über 100 Kalorien hat. Der Markt für diese Alternativen wächst rasant, mit einem jährlichen Zuwachs von etwa 10 % bis 2031 erwartet az-online.
Digitale Vermarktung als Schlüssel
Ein weiterer Schlüssel zur Ansprache der neuen Zielgruppe liegt im digitalen Marketing. Winzerin Franziska Galena aus Sommerach hat sich auf Instagram umgesehen, fühlt sich aber manchmal zu traditionell für die aktuellen Trends. Auf der anderen Seite hat Manfred Baumann aus Handthal das Glück, dass seine Tochter die Kommunikation auf sozialen Plattformen übernimmt, während Katharina Albrecht aus Frickenhausen betont, dass Authentizität und direkter Kontakt über Instagram unschlagbare Vorteile für die Kundengewinnung sind so BR.
Der Druck auf die Weinindustrie ist hoch. Winzer müssen nicht nur Umstellungen in der Produktion vornehmen, sondern auch aktiv neue Wege finden, um mit jüngeren Verbrauchern zu kommunizieren und deren Bedürfnisse zu erfüllen. Nachhaltigkeit und Transparenz sind eine Antwort auf die Wünsche der heutigen Konsumenten, und die Zukunft der Weinbranche könnte stark von kreativem Marketing und Produktinnovationen geprägt sein.
Für die Weinbranche gilt es, die Herausforderungen als Chance zu begreifen und sich neu aufzustellen. Der Rückgang des traditionellen Weinkonsums bietet Raum für frische Ideen und innovative Strategien, die sich mit den zukünftigen Trends des Marktes decken können.