Wasserknappheit in Niedersachsen: Alarmstufe Rot für 21 Landkreise!
Wasserknappheit in Niedersachsen: Alarmstufe Rot für 21 Landkreise!
Hannover, Deutschland - Die Situation in Niedersachsen spitzt sich zu: Immer mehr Landkreise sind von einer akuten Wasserkrise betroffen. Fast jeder zweite Landkreis leidet unter Grundwasserstress. Eine aktuelle Studie, die das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des BUND erstellt hat, macht deutlich, dass die Wasserversorgung in Niedersachsen zunehmend gefährdet ist. Der März 2025 war laut HNA der heißeste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, mit einer Temperaturerhöhung von 2,4 Grad über dem Durchschnitt. Gleichzeitig erreichte die Niederschlagsmenge lediglich 21 Prozent des üblichen Wertes.
Dies ist besonders alarmierend, da Niedersachsen zu den niederschlagsärmsten Regionen in Deutschland gehört. Die Studie zeigt, dass 21 von 45 Landkreisen von der Wasserknappheit betroffen sind. In 15 dieser Landkreise ist die Lage so ernst, dass der Wassermangel als akut bezeichnet werden kann. Dies betrifft unter anderem die Landkreise Cloppenburg, Vechta und Diepholz, wo die Grundwasserpegel zwischen 2012 und 2021 stark gesunken sind. Der Hauptantrieb für diese Entwicklung sind klimatische Veränderungen, ein wachsendes Bevölkerungsaufkommen und wirtschaftliche Aktivitäten.
Die Ursachen der Wasserknappheit
Aber was steckt hinter diesem dramatischen Wassermangel? NDR nennt die intensive Landwirtschaft in sandigen Böden und die kommerzielle Grundwassernutzung als Hauptgründe. In Niedersachsen wird der Großteil des Grundwassers für die Trinkwasserversorgung und die landwirtschaftliche Bewässerung eingesetzt. Auch die Industrie, insbesondere die Stahlproduktion im Kreis Salzgitter, greift tief in die Wasserressourcen.
Besonders betroffen sind die Region Hannover und der Heidekreis, wo die sandigen Böden das Wasser schlecht speichern können. Die Dürreperioden und die damit einhergehenden Wasserentnahmeverbote für Gartenbesitzer, Sportvereine und Landwirte zeigen bereits jetzt die erschreckenden Ausmaße der Wasserknappheit auf. Zudem werden die Landwirte vor Herausforderungen gestellt, da das Oberverwaltungsgericht Lüneburg entscheiden soll, ob das Düngen bei belastetem Grundwasser verboten werden kann.
Maßnahmen und Perspektiven
Experten fordern daher dringend strengere Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers. Landkreise wie Wolfenbüttel haben bereits erste Schritte unternommen, um die Wasserentnahme zu regulieren. In Hannover wurde ein Bewässerungsverbot für Grünflächen bei Temperaturen von 27 Grad oder mehr eingeführt. Besucher der Umgebung müssen sich also auf eine veränderte Landschaft einstellen.
Niedersachsen plant zudem einen Masterplan Wasser, der in der zweiten Jahreshälfte 2025 veröffentlicht werden soll. Ziel ist es, die Wasserwirtschaft besser auf die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Umweltbundesamt berichtet von umfangreichen Anpassungsmaßnahmen und Handlungsempfehlungen zur nachhaltigeren Wassernutzung und zur Minimierung künftiger Nutzungskonflikte.
Insgesamt zeigt sich, dass die Herausforderungen der Wasserknappheit vielschichtig sind. Die langfristigen Strategien zur Verbesserung der Wasserversorgung müssen auf die regionalen Gegebenheiten abgestimmt werden. Nur so kann auch in Zukunft sichergestellt werden, dass Wasser für alle Nutzergruppen zur Verfügung steht. Die Zeit drängt, denn die klimatischen Bedingungen machen nicht halt vor der nächsten Dürreperiode.
Es bleibt zu hoffen, dass sowohl Politiker als auch die Betroffenen ein gutes Händchen haben, um die Wasserkrise in den Griff zu bekommen und nachhaltige Lösungen umzusetzen.
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Ort | Hannover, Deutschland |
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