Erster Flüssiggastanker Athos LNG erreicht Wilhelmshaven – Energiewende im Fokus!

Erster Flüssiggastanker Athos LNG erreicht Wilhelmshaven – Energiewende im Fokus!

Wilhelmshaven, Deutschland - Der Wilhelms­havener Hafen brummt wieder! Flüssiggastanker laufen seit Kurzem fast täglich ein und bringen dringend benötigtes Erdgas in die deutsche Energieversorgung. Ein echter Meilenstein: Der LNG-Tanker „Athos LNG“ hat am 16. Juli 2025 seine Premiere in Wilhelmshaven gefeiert. Er lieferte seine Ladung aus dem amerikanischen Ladehafen Freeport in Texas an das neue Gasterminal „WHV 01 Hoegh Esperanza“. Dabei handelt es sich um die erste von mehreren hochmodernen LNG-Tankern, die mit Kapazitäten von bis zu 174.000 Kubikmetern in Südkorea bestellt wurden, so berichtet nwzonline.de.

Mit seinem 290 Meter langen Rumpf zählt der „Athos LNG“ zur griechischen „Cardiff LNG Omicron Owning Ltd.“ und wird von der „TMS Cardiff Gas Ltd.“ betrieben. Die Ankunft dieses modernen LNG-Tankers unterstreicht die zentrale Rolle Wilhelmshavens in der Energiewende Deutschlands, die Öl- und Kohleumschlagsanlagen mit neuem Fokus auf Gasimporte ergänzt, vor allem seit der Invasion Russlands in der Ukraine im Jahr 2022.

Wichtige Drehscheibe für Energieversorgung

Wilhelmshaven hat sich über Jahrzehnte hinweg zu einer wichtigen Drehscheibe für die Energieversorgung Deutschlands entwickelt. Hier können Flüssiggasschiffe aller Größen unabhängig von den Gezeiten und unter höchsten internationalen Sicherheitsstandards abgefertigt werden. Damit stehen einem jährlich bis zu 4,7 Milliarden Kubikmeter Erdgas zur Verfügung, die über eine etwa 30 Kilometer lange Pipeline ins deutsche Gas-Fernleitungsnetz bei Etzel geleitet werden, wie lngprime.com berichtet.

Mit dem FSRU „Hoegh Esperanza“ – einem schwimmenden Importterminal zur Speicherung und Wiederverdampfung von LNG – hat Deutschland sein erstes FSRU-basiertes Importterminal in Betrieb genommen. Diese Maßnahme stellt eine Reaktion auf die veränderte geopolitische Situation dar und soll helfen, pipelgebundenes russisches Gas zu ersetzen. Uniper, der Betreiber des Terminals, hat bereits weitere Pläne skizziert, einschließlich eines landgestützten Ammoniak-Importterminals und eines 200-MW-Elektrolyseurs zur Erzeugung von grünem Wasserstoff.

Die Zukunft der LNG-Importinfrastruktur

Die Entwicklungen in Wilhelmshaven sind Teil einer breiteren Strategie zur Stärkung der LNG-Importinfrastruktur in Deutschland. Ziel ist es, bis Ende 2023 sechs FSRU-basierten Terminals in Betrieb zu nehmen. Zu den geplanten Projekten gehören unter anderem die Terminals in Lubmin und Brunsbüttel, die beide ebenfalls stark in den Ausbau von LNG-Infrastrukturen investieren wollen. In Lubmin plant die ReGas, ein weiteres FSRU zu entwickeln, welches die Energieversorgung der Region absichern soll, während in Brunsbüttel die ersten Testläufe bereits erfolgreich durchgeführt wurden, wie in gasprocessingnews.com nachzulesen ist.

Wie es weitergeht? Die Karten in der Energieversorgung werden neu gemischt, und die Chancen für den Nordwesten Deutschlands stehen gut. In Anbetracht der hohen Gasnachfrage für die kommenden Wintermonate und der strategischen Standortvorteile, wird der Wilhelms­havener Hafen sicherlich eine Schlüsselrolle spielen. Da bleibt nur noch abzuwarten, wie flink die Pläne für die nächsten Projekte umgesetzt werden.

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OrtWilhelmshaven, Deutschland
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