Tourismus an der Nordsee: hohe Gästezahlen, aber sinkende Akzeptanz!

Erfahren Sie, wie die Tourismusakzeptanz an der Nordsee trotz hoher Besucherzahlen 2025 gestaltet wird und welche Maßnahmen geplant sind.
Erfahren Sie, wie die Tourismusakzeptanz an der Nordsee trotz hoher Besucherzahlen 2025 gestaltet wird und welche Maßnahmen geplant sind. (Symbolbild/MND)

Tourismus an der Nordsee: hohe Gästezahlen, aber sinkende Akzeptanz!

Wilhelmshaven, Deutschland - Die Nordsee bleibt ein beliebtes Ziel für Urlauber, doch die Akzeptanz des Tourismus bei der einheimischen Bevölkerung zeigt Anzeichen eines Wandels. Eine aktuelle Untersuchung der Tourismus-Agentur Nordsee GmbH zeigt, dass trotz hoher Gästezahlen in der Region, die gefühlte Akzeptanz sinkt. Dies wurde im Rahmen einer bundesweiten Studie zur Tourismusakzeptanz in Niedersachsen und Schleswig-Holstein erfasst.

Bereits seit 2019 wird die Akzeptanz des Tourismus systematisch untersucht, mittlerweile wird auch die Nordsee-Region in Niedersachsen, einschließlich Bremerhaven, betrachtet. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass es kein flächendeckendes Akzeptanzproblem gibt. Allerdings ist ein sinkender Trend zu beobachten: In stark frequentierten Destinationen empfinden viele Anwohner temporäre Besucheransammlungen als Belastung für ihre Lebensqualität.

Einblicke in die Ergebnisse

Die Studie hat 1.017 Einwohner ab 16 Jahren befragt, mittels einer hybriden Methode (postalisch, telefonisch und online). Die Mehrheit der Befragten sieht den Tourismus positiv und erkennt seine Wichtigkeit als Wirtschaftsfaktor an. Während die allgemeine Akzeptanz überdurchschnittlich hoch ist, zeigen sich Unterschiede in den Einstellungen: In Schleswig-Holstein wird die Anzahl der Gäste als problematischer wahrgenommen. So empfinden 20 % der Niedersachsen und 25 % der Schleswig-Holsteiner Gäste mit Hund und Zweitwohnungsbesitzer als „zu viele“. Camping- und Hotelgäste hingegen werden oft als „zu wenige“ wahrgenommen.

Besonders interessant sind die Perspektiven zur Verbesserung der Situation. Viele Bürger wünschen sich mehr Wertschätzung für die Mitarbeitenden im Tourismussektor sowie aktuelle Informationen über geplante touristische Entwicklungen. Restriktive Maßnahmen wie eine Begrenzung der Bettenzahl hingegen werden weniger als zielführend erachtet.

Übergeordneter Kontext

Der Hintergrund dieser Untersuchungen ist Teil eines größeren Forschungsprojektes, das unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. Bernd Eisenstein steht. Dieses Projekt wurde von einem Institut für Tourismusforschung ins Leben gerufen und richtet sich darauf, die Akzeptanz des Tourismus in der Bevölkerung zu fördern und damit die Zukunftsfähigkeit der touristischen Entwicklung sicherzustellen. Im Zentrum stehen Fragen dazu, wie die Akzeptanz des Tourismus verbessert werden kann und welche Maßnahmen dazu geeignet sind.

In Bayern, wie in einem weiteren Beispiel aus der bayerischen Studie zur Tourismusakzeptanz, zeigt sich ein ähnliches Bild: Trotz einer stabilen wirtschaftlichen Basis für den Tourismus gibt es auch hier verärgerte Einheimische. Das Verständnis für die lokale Bevölkerung ist essenziell, um die Symbiose zwischen Tourismus und Einheimischen zu stärken.

Abschließend lässt sich festhalten, dass die Nordsee auch weiterhin ein wertvolles Reiseziel für viele bleibt. Gleichzeitig müssen die Belange und Bedürfnisse der Anwohner ernst genommen werden, um ein harmonisches Miteinander zu fördern. Die Ergebnisse der aktuellen Studien bieten wertvolle Ansatzpunkte für eine zukunftsfähige Tourismusentwicklung, die alle Beteiligten einbezieht.

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OrtWilhelmshaven, Deutschland
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