Hunde am Allersee: Neue Regelung soll Gänse vertreiben!

Wolfsburg erlaubt Hunde am Allersee, um Gänse zu vergrämen und die Strandqualität zu verbessern. Ratsentscheidung vom 20.06.2025.
Wolfsburg erlaubt Hunde am Allersee, um Gänse zu vergrämen und die Strandqualität zu verbessern. Ratsentscheidung vom 20.06.2025. (Symbolbild/MND)

Hunde am Allersee: Neue Regelung soll Gänse vertreiben!

Wolfsburg, Deutschland - Endlich ist es soweit: Hunde dürfen künftig an der kurzen Leine am Strand des Allersees in Wolfsburg laufen. Wie NDR berichtet, hat der Rat der Stadt diese Änderung der Allerpark-Ordnung beschlossen, um eines der drängendsten Probleme der Stadt anzugehen – die Gänseplage. Die Graugänse haben sich am Allersee in den letzten Jahren eindrucksvoll vermehrt und stellen nicht nur eine erhebliche Verschmutzungsquelle durch ihren Kot dar, sie beeinträchtigen auch die Aufenthaltsqualität für die Badenden.

Um diese Herausforderungen zu meistern, hat die Stadtverwaltung seit 2012 zahlreiche Maßnahmen ergriffen. Dazu zählen unter anderem die Bejagung der Gänse, der Einsatz von Drohnen und Modellflugzeugen sowie das Errichten von Zäunen. Trotz dieser Anstrengungen blieben die gewünschten Ergebnisse aus. Nun erhofft sich die Stadt von der neuen Regelung, dass die Anwesenheit von Hunden die Gänse in ihrer Ruhe stört und sie dazu animiert, sich in andere Gebiete zurückzuziehen.

Die Rolle der PUG

Eine zentrale Rolle bei dieser Neuregelung spielte die PUG (Parteipolitisch Unabhängige Gemeinschaft), die die Idee ins Spiel brachte, Hunde im Allerpark zuzulassen. Diese Initiative wurde im Rat mehrheitlich angenommen; lediglich die SPD und die AfD äußerten Bedenken. Insgesamt zeigt der Einsatz für die Hundeverordnung auch die Hoffnung, dass die Gastronomie im Allerpark von dem neuen Besucherstrom profitieren kann, der durch hundebesitzende Familien generiert wird. Die Bewertung der Situation wird in einer speziellen Ratssitzung am 1. Oktober erfolgen.

Ein weiterer, bemerkenswerter Aspekt ist der Beschluss, die Bejagung der Graugänse ebenfalls in der Schonzeit zu ermöglichen. Derzeit verfolgt die Stadt das Ziel, die Gänsepopulation von rund 7.000 auf unter 1.000 Exemplare zu reduzieren – ein ehrgeiziges Vorhaben.

Umweltaspekte und Hundehaltung

Während die Regulierung der Gänsepopulation durch Hunde als innovative Lösung betrachtet wird, sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass die Hundehaltung auch ihre eigenen Herausforderungen mit sich bringt. Eine aktuelle Studie der Curtin University beleuchtet die weitreichenden Umweltauswirkungen von Hunden, die nicht nur durch ihren Kot und Urin die naturnahe Umgebung belasten, sondern auch durch die Nutzung von Hundefutter, das oft aus überfischten Beständen stammt.Geo weist darauf hin, dass Hunde Wildtiere stören und somit ein indirekter Einfluss auf die Ökologie besteht. Es ist ein weiterer Hinweis darauf, dass eine nachhaltige Hundehaltung immer wichtiger wird und ein verantwortungsbewusster Umgang mit der Natur notwendig ist.

Die Anpassung der Allerparkordnung ist ein Schritt in die richtige Richtung, um die Uferbereiche für alle Besucher mehr zu genießen und gleichzeitig die Umweltbelastungen besser zu kontrollieren. Nun bleibt abzuwarten, wie die Realität mit der Theorie Schritt hält und die erhoffte Wirkung eintritt.

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OrtWolfsburg, Deutschland
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