Fazıl Say: Klangbrücken zwischen West und Ost beim SHMF 2025!

Fazıl Say: Klangbrücken zwischen West und Ost beim SHMF 2025!
Schleswig-Holstein, Deutschland - Im Rahmen des diesjährigen Schleswig-Holstein Musik Festivals steht der international gefeierte türkische Pianist und Komponist Fazıl Say im Mittelpunkt. Wie das NDR berichtet, verbindet Say auf faszinierende Weise westliche Klassik mit den Facetten der türkischen Folklore, die er als vielseitig und rhythmisch beschreibt. Irreguläre Taktarten und ein reiches musikalisches Erbe sind die Schlüsselfaktoren, die seine Musik prägen.
Say, der 1970 in Ankara geboren wurde, wird als Porträtkünstler des Festivals mit einem großen Programm von 17 Konzerten zu erleben sein. Dabei sind verschiedene Orchester eingeladen, seine Sinfonien zu präsentieren, und das Festivalteam hat vor zwei Jahren sogar seine Werke in Istanbul ausgewählt, was die enge Verbindung des Künstlers zu seiner Heimatstadt unterstreicht. An der Kammermusikfront wird Say mit namhaften Musikern wie der Klarinettistin Sabine Meyer und dem Cellisten Nicolas Altstaedt auftreten.
Ein musikalisches Erlebnis der Extraklasse
Besonders erwähnt werden sollte das Mandolinenkonzert, das für den virtuosen Mandolinisten Avi Avital komponiert wurde und am 13. Juli seine Uraufführung erleben wird. Neben diesem Highlight bringt Say auch Lieder von Schubert und Ravel auf die Bühne, zusammen mit der türkischen Sopranistin Görkem Ezgi Yıldırım. Ganz im Sinne seiner Philosophie, dass Musik als universelles Medium Brücken zwischen Kulturen schlägt, bietet er seinem Publikum eine reiche Mischung aus östlichen und westlichen Klängen.
Sein musikalisches Schaffen umfasst neben den Sinfonien auch Werke, die von seinen kulturellen Wurzeln vor allem in Istanbul inspiriert sind. Wie das SHMF berichtet, werden die Werke traditioneller türkischer Musik, einschließlich Tänzen aus dem Schwarzen Meer, mesopotamischer und kurdischer Musik sowie Sufi-Musik, einen wichtigen Bestandteil seines Programms darstellen.
Ein Blick zurück auf Fazıl Says Werdegang
Fazıl Say ist seit seiner frühen Kindheit als musikalisches Wunderkind bekannt und begann bereits mit drei Jahren Klavier zu spielen. Seine erste Komposition, die Klaviersonate, entstand mit 14 Jahren. Im Jahr 2010 gab er seine erste Sinfonie, die „Istanbul-Sinfonie“, zum Besten, die mittlerweile oft in Deutschland aufgeführt wird. Ein echtes Highlight seiner Karriere war die Uraufführung des Violinkonzerts „1001 Nights in the Harem“, das von Patricia Kopatchinskaja präsentiert wurde.
Doch nicht nur musikalisch beeindruckt Say seine Zuhörer. Er hat sich auch polarisiert mit seinen politischen Äußerungen, die ihn in die Schlagzeilen brachten, wie bei seiner Anklage in Istanbul 2012 wegen vermeintlicher Beleidigung religiöser Werte. Zuletzt sorgte ein geplanter Auftritt mit dem City of Birmingham Symphony Orchestra für Aufsehen, der aufgrund kontroverser Äußerungen abgesagt wurde. Dennoch bleibt Say eine Schlüsselfigur, die sowohl im Bereich der Musik als auch der sozialen Diskussionen einen breiten Einfluss hat.
Das diesjährige Festival, das Fazıl Say ins Zentrum rückt, wird unter dem Motto stehen, die kulturelle Vielfalt und die Brücken, die durch Musik geschlagen werden, zu feiern. Mit 17 Projekten, die das Publikum in ihren Bann ziehen, und einer klaren Ausrichtung auf die Integration und das Verständnis von östlicher und westlicher Musik, stellt das Schleswig-Holstein Musik Festival eine hoffnungsvolle Oase der Kreativität dar.
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Ort | Schleswig-Holstein, Deutschland |
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