Asiatische Hornisse schlägt Alarm: In Schleswig-Holstein gesichtet!

Asiatische Hornissen breiten sich in Schleswig-Flensburg aus. Experten warnen vor Auswirkungen auf Bienen und Biodiversität.
Asiatische Hornissen breiten sich in Schleswig-Flensburg aus. Experten warnen vor Auswirkungen auf Bienen und Biodiversität. (Symbolbild/MND)

Asiatische Hornisse schlägt Alarm: In Schleswig-Holstein gesichtet!

Flensburg, Deutschland - In Schleswig-Holstein gibt es derzeit Grund zur Besorgnis: Asiatische Hornissen wurden gleich in zwei Fällen gesichtet, einmal in Lübeck und einmal im Kreis Schleswig-Flensburg. Diese invasive Art sorgt unter Experten für Alarmstimmung, denn ihr Vorkommen gefährdet die heimische Biodiversität. Rainer Borcherding, Insektenkundler beim BUND, blickt besorgt auf die Entwicklung und verdeutlicht, dass die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) seit ihrer Einschleppung im Jahr 2004 auf Warentransporten aus Südostasien nicht mehr aufzuhalten ist. Inzwischen hat sich die Art weit über den Südwesten Deutschlands hinaus ausgebreitet, sogar in Nordrhein-Westfalen häufen sich die Sichtungen, mit mehreren Hunderten Meldungen. Bei einem Blick auf die Karte fragt man sich, wo die nächste Sichtung hinzukommt.

Eine auffällige Charakteristik der Asiatischen Hornisse ist ihr dunkler Körper und die gelben Füße, die sie von der heimischen Europäischen Hornisse unterscheidet. Diese geflügelten Geschöpfe sind zwar nicht aggressiv und greifen Menschen nicht an, wenn man ihnen nicht zu nahe kommt, dennoch ist ihre Präsenz alarmierend. Besonders kritisch ist die Konkurrenz um Nahrungsressourcen, die sie zu anderen Insekten, vor allem zu unseren wertvollen Honigbienen, aufbauen. Dr. Manfred Verhaagh, Entomologe am Naturkundemuseum Karlsruhe, beschreibt das Gefährdungspotential, das die Asiatische Hornisse für die Imkerei mit sich bringt. In Frankreich beispielsweise wurde bereits ein negativer Einfluss auf die Bestäubung von Efeu-Blüten nachgewiesen, was nicht nur die Imkerei bedroht, sondern auch das gesamte Ökosystem.

Die Ausbreitung und ihre Folgen

Die Einwanderung der Asiatischen Hornisse ist mittlerweile unumkehrbar. Dies bestätigt auch die EU, die 2018 die Art in die Liste der invasiven Arten aufgenommen hat. Die Klimakrise verstärkt diese Entwicklung, denn sie schafft günstige Bedingungen für die Vermehrung dieser Art. Seit ihrer ersten Sichtung in Deutschland im Jahr 2014 hat sich der Betreuungsbereich immer weiter ausgedehnt. Die Asiatischen Hornissen haben kaum natürliche Feinde, was ihre ungehinderte Fortpflanzung begünstigt. Die große Sorge liegt vor allem darin, dass die Hornissen Bestandteile eines wichtigen Ökosystems angreifen und schädigen können.

Die Hornissen nisten oft in schwierigen Stellen, wie etwa in Schuppen oder Rollladenkästen. Im Hochsommer ziehen sie in größere Nester um, die in hohen Bäumen liegen. Experten raten dazu, gefundene Nester zu melden – am besten mit einem Foto – um sie professionell entfernen zu lassen. Selbstversuche sollten vermieden werden, um gefährliche Begegnungen zu verhindern. Die Nester können bis zu einem Meter Durchmesser erreichen und stellen ein Problem für alle dar, die in der Nähe wohnen.

Gelassenheit bewahren

Trotz ihrer bedrohlichen Eigenschaften ist Gelassenheit angesagt. Die Asiatische Hornisse wird nicht als aggressiv wahrgenommen, und ihr Stich ist weniger gefährlich als das einer Biene, kann jedoch allergische Reaktionen hervorrufen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie insbesondere Imker ihre Bienenvölker schützen können, beispielsweise durch kleinmaschige Gitterstäbe. Offenbar denkt so mancher bereits darüber nach, wie er sich und sein Umfeld am besten schützen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Asiatische Hornisse, die 2004 ihre Reise in Europa begann, in der Lage ist, die einheimischen Insektenpopulationen erheblich zu beeinflussen. Wer in Schleswig-Holstein oder anderswo in Deutschland auf eine Sichtung stößt, sollte eine ruhige Hand bewahren und die Nester melden. Mit Wissen, Feingefühl und der Unterstützung der lokalen Naturschutzbehörden lässt sich diese invasive Art hoffentlich im Zaum halten. Denn die Natur braucht ihre Vielfalt – und die gilt es zu schützen.

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OrtFlensburg, Deutschland
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