SPD plant Denkmal für Flensburger Papierfabrik: Ein Stück Geschichte bewahren!

Flensburg plant Denkmal für die 2025 geschlossene Papierfabrik; SPD setzt sich für Erinnerung an 300 Jahre Industriegeschichte ein.
Flensburg plant Denkmal für die 2025 geschlossene Papierfabrik; SPD setzt sich für Erinnerung an 300 Jahre Industriegeschichte ein. (Symbolbild/MND)

SPD plant Denkmal für Flensburger Papierfabrik: Ein Stück Geschichte bewahren!

Flensburg, Deutschland - Die Nachricht schlägt Wellen in Flensburg: Die traditionsreiche Papierfabrik Fjord Paper hat Anfang 2025 ihren Betrieb eingestellt. Der Grund dafür? Die Ursachen sind tiefgründig – hohe Energiekosten und ein enormer Preisdruck setzten dem Unternehmen zu, sodass letztendlich rund 200 Beschäftigte ihre Jobs verloren. Diese Schließung ist nicht nur ein wirtschaftlicher Rückschlag, sondern auch ein emotionaler Verlust für die Region, die auf über 300 Jahre Industriegeschichte zurückblickt.

Um an diese Geschichte zu erinnern, plant die Flensburger SPD den Bau eines Denkmals für die ehemalige Papierfabrik. Birgit Jaspersen, die Fraktionsvorsitzende der SPD, hebt die wirtschaftliche, historische und emotionale Bedeutung des Unternehmens hervor. Im nächsten Kulturausschuss soll ein formeller Antrag auf die Errichtung dieses Denkmals gestellt werden. Dabei ist angedacht, die alte Maschine der Fabrik in das Denkmal zu integrieren, um den geschichtlichen Wert der Fabrik für zukünftige Generationen sichtbar zu machen. Unterstützt wird dieses Vorhaben auch von Jan Wollatz, dem ehemaligen Betriebsratsvorsitzenden der Fjord Paper GmbH.

Der Verlust eines traditionsreichen Arbeitgebers

Die Schließung der Papierfabrik hat nicht nur unmittelbare Auswirkungen auf die betroffenen Mitarbeiter, sondern auch auf deren Familien und das gesamte wirtschaftliche Umfeld der Stadt. Katja Claussen, wirtschaftspolitische Sprecherin der Grünen in Flensburg, fordert sozialverträgliche Lösungen für die entlassenen Beschäftigten. Eine Entwicklung eines tragfähigen Sozialplans, gesicherte Abfindungen sowie individuelle Unterstützung bei der Arbeitssuche und Qualifizierungsmaßnahmen stehen im Raum. Dies alles unterstreicht den politischen Handlungsbedarf, sowohl in der Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch in gezielten Investitionen in die Infrastruktur von Schleswig-Holstein.

Der Verlust von Fjord Paper ist nicht nur ein Rückschlag für die Beschäftigten, sondern auch für die kulturelle Identität der Stadt. Flensburg und die Region haben eine lange Geschichte der Industrialisierung, die bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht. In dieser Zeit entstanden zahlreiche Industrien – von der ersten Dampfmaschine in der Textilfabrik Renck in Neumünster bis zur Gründung der Carlshütte in Büdelsdorf. Diese Entwicklungen haben nicht nur die wirtschaftliche Landschaft, sondern auch die gesellschaftliche Struktur der Region geprägt.

Ein Blick in die Geschichte

Schleswig-Holstein erlebte die Industrialisierung relativ spät, geprägt von einer schlechten wirtschaftlichen Lage nach dem dänischen Staatsbankrott von 1813. Dennoch stellte der Aufstieg der Industrie ein Schlüsselmoment für die Region dar. Nach der Annexion durch Preußen 1867 setzte ein neuer Schub ein – zahlreiche neue Betriebe entstanden, auch die Papierindustrie war ein Teil dieses Wandels.

Obwohl die Schließung von Fjord Paper schmerzhaft ist, bleibt die Hoffnung, dass die Erinnerung an die lange Tradition der Industrie in der Region durch das geplante Denkmal lebendig gehalten wird. Schließlich erinnert es nicht nur an die Erfolge der Vergangenheit, sondern auch an die Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, um den industriellen Standorten in Schleswig-Holstein eine gerechte Zukunft zu sichern.

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OrtFlensburg, Deutschland
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