Von Ribbentrop: Flucht und Festnahme – ein düsteres Kapitel der Geschichte

Am 14. Juni 1945 wurde Joachim von Ribbentrop, ehemaliger Reichsaußenminister, in Hamburg verhaftet und später hingerichtet.
Am 14. Juni 1945 wurde Joachim von Ribbentrop, ehemaliger Reichsaußenminister, in Hamburg verhaftet und später hingerichtet. (Symbolbild/MND)

Von Ribbentrop: Flucht und Festnahme – ein düsteres Kapitel der Geschichte

Flensburg, Deutschland - Am 14. Juni 2025 jährt sich ein markanter Wendepunkt in der Weltgeschichte. Vor genau 80 Jahren, am 14. Juni 1945, wurde Joachim von Ribbentrop, der damalige Reichsaußenminister, festgenommen. Geboren am 30. April 1893 in Wesel, hinterließ Ribbentrop als Nazi-Politiker unvergängliche Spuren, die bis heute diskutiert werden. Nach seinem erfolgreichen Engagement im Ersten Weltkrieg eröffnete er nach 1919 eine Weinhandelsfirma, bevor er in die NSDAP eintrat und schnell in die Gunst Adolf Hitlers gelangte. Diese Verbindung sorgte dafür, dass Ribbentrop in der Folge auf viele einflussreiche Posten berufen wurde und schließlich 1938 als Reichsaußenminister amtierte, was ihm eine zentrale Rolle in der nationalsozialistischen Außenpolitik einbrachte. NDR berichtet, dass Historikerin Lu Seegers ihn als ideologisch nahe zu Hitler und als Mitverantwortlichen für die Aggressions- und Vernichtungspolitik einstuften.

Doch wie kam es zu seiner Festnahme? Bei Kriegsende im Jahre 1945 plante Ribbentrop seine Flucht aus Berlin. Er war in der Situation, als er erhebliche Werte in Form von Goldbarren, die später als fünf Millionen Reichsmark geschätzt wurden, nach Schleswig-Holstein transportieren ließ. Zudem ließ er zwei Waggons mit wertvollem Cognac nach Hamburg schicken. Ribbentrop wollte mithilfe dieser Güter seine Flucht nach Südamerika finanzieren, indem er über die sogenannte „Rattenlinie Nord“ nach Flensburg flüchtete. Allerdings wurde er am 14. Juni 1945 durch den Sohn eines Bekannten verraten, der sich an die britische Militärpolizei wandte.

Ribbentrop: Der Weg zur Festnahme

Am besagten Tag wurde Ribbentrop schließlich in Hamburg von der britischen Militärpolizei und dem britischen Geheimdienst verhaftet. Interessanterweise hatte er bei seiner Festnahme eine Giftkapsel bei sich, von der er jedoch abgesehen hat, sie einzunehmen. Um seine Identität zu bestätigen, wurde ein fingiertes Treffen mit seiner Schwester Ingeborg arrangiert, was den Beamten zusätzliche Sicherheit gab. Am 1. Oktober 1946 wurde er im Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher schuldig gesprochen. Seine Strafe: der Tod durch den Strang, der am 16. Oktober 1946 vollstreckt wurde. Nach der Hinrichtung wurde Ribbentrops Leichnam eingeäschert und die Asche im Wenzbach verstreut, wodurch sein Ende auf ominöse Art und Weise mit einem Symbol des Verfalls verbunden ist.Wikipedia führt aus, dass Ribbentrop nicht nur als einer der 24 Angeklagten vor das Nürnberger Tribunal trat, sondern auch als einer der Wenigen, die während des Verfahrens keine Reue zeigten.

Ein Leben zwischen Höhen und Tiefen

Im Rückblick war Ribbentrop mehr als ein Minister. Bereits in der Jugend prägten ihn zahlreiche Länder und Kulturen: Seine Familie lebte in Kassel und Metz, und er erlernte die französische Sprache. Später zog die Familie in die Schweiz, wo Josef Privatunterricht erhielt und sogar in England studierte. Nach seinem Umzug nach Kanada war er sportlich aktiv und gehörte sogar der kanadischen Eishockeynationalmannschaft an, bevor er 1914 zum Kriegsfreiwilligen wurde. Diese vielfältigen Erfahrungen trugen zu seiner komplexen Persönlichkeit bei, die sich schließlich in einer Abkehr von moralischen Werten und einem unbeeindruckten, machthungrigen Verhalten entblößte.

So bleibt von Joachim von Ribbentrop nicht nur die Erinnerung an seine Rolle in der NSDAP und die Gräueltaten des Regimes, sondern auch die ständige Auseinandersetzung mit den Konsequenzen seiner Taten. Inklusive der hohen Verantwortung, die er trug, und der Art und Weise, wie er bis zum Ende seiner Tage das Unheil, das er verursachte, nicht zu erkennen schien. Wikipedia betont, dass die underlings des Reichsaußenministers für viele furchtbare politische Entscheidungen mitverantwortlich waren, und seine Geschichte bleibt ein mahnendes Beispiel für den Missbrauch von Macht und den Fall des Menschen aus seiner selbst geschaffenen Höhe.

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OrtFlensburg, Deutschland
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