Deutsche Bahn verklagt SH: Streit um millionenschwere Ausschreibung!
Die Deutsche Bahn verklagt Schleswig-Holstein im Streit um die Bahnstrecke Kiel-Hamburg. Pünktlichkeitsziele und Vergabeverfahren im Fokus.

Deutsche Bahn verklagt SH: Streit um millionenschwere Ausschreibung!
In Schleswig-Holstein brodelt es: Die Deutsche Bahn hat das Land auf Schadenersatz verklagt. Der Streit dreht sich um eine millionenschwere Ausschreibung, die für den Bahnverkehr zwischen Kopenhagen, Kiel und Flensburg geplant war, aber aus Kostengründen gestoppt wurde. Das berichtet NDR. Die Bahn betreibt derzeit die Regionalexpresslinien RE7 und RE70, deren Vertrag bis Ende 2027 läuft. Das Land ist nun auf der Suche nach einem neuen Anbieter, der die Strecke in den kommenden zwölf Jahren bedienen soll.
Doch was ist da los? Der Aufruf zur Bewerbung für den neuen Vertrag ist auf wenig Interesse gestoßen. Die bereits eingegangenen Angebote wurden alle als zu teuer abgelehnt. Ein Problem, das den Beförderungsbedarf an Wochenenden und in der Nacht betrifft, wird durch fehlende Bundesmittel noch verschärft. In den politischen Diskussionen wird auch über einen Baustart für ein zweites Gleis nachgedacht, was die Situation etwas entschärfen könnte.
Wettlauf um Pünktlichkeit
Ein weiterer Knackpunkt sind die Pünktlichkeitsziele. Die ursprünglichen Vorgaben schienen vielen als zu ambitioniert und führten dazu, dass Anbieter aus wirtschaftlichen Gründen zurückschreckten. Um dem entgegenzuwirken, hat das Land die Pünktliktitätsvorgaben nun um drei Prozentpunkte auf 90 Prozent gesenkt, mit der Möglichkeit einer zeitlich begrenzten Senkung auf 81 Prozent. Der Fahrgastverband Pro Bahn zeigt Verständnis für diese Anpassung, die aus der Notwendigkeit heraus entstand.
Aber auch die Deutsche Bahn ist nicht untätig und hat vor dem Oberlandesgericht Schleswig Klage eingereicht. Sie verlangt Schadenersatz, kann jedoch die Neuausschreibung nicht aufhalten. Ein Urteil wird in den kommenden Wochen erwartet und könnte entscheidend für die Zukunft des Bahnverkehrs in Schleswig-Holstein sein.
Finanzierungsfragen und der Blick nach vorn
Die Verzögerung des Vergabeverfahrens ist ein weiteres Problem; ohne ein überzeugendes Angebot wird es schwer, die benötigten Verbindungen aufrechtzuerhalten. In Kiel gab es zwar bereits Einigungen zwischen dem Land und der Bahn über wichtige Projekte im Bahnverkehr, aber die Finanzierung bleibt weiterhin ein heißes Eisen.
Zusammengefasst stellt sich die Situation als äußerst angespannt dar: Ein Kampf um Angebote, Finanzierung und Pünktlichkeit, der potenzielle Folgen für die Fahrgäste haben könnte. Die Politik ist gefordert, schnell Lösungen für einen reibungsloseren Ablauf des Bahnverkehrs zu finden und die Interessen der Fahrgäste nicht aus den Augen zu verlieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickeln wird und ob es bald ein Licht am Ende des Tunnels gibt.