Mysteriöser Mordfall: 35 Jahre nach Ulrikes Verschwinden bleibt alles unklar!

Ulrike Herrmann, 26, verschwand 1990 in Kiel, ihr Mordfall bleibt bis heute ungeklärt. Polizei sucht Zeugen und Hinweise.
Ulrike Herrmann, 26, verschwand 1990 in Kiel, ihr Mordfall bleibt bis heute ungeklärt. Polizei sucht Zeugen und Hinweise. (Symbolbild/MND)

Mysteriöser Mordfall: 35 Jahre nach Ulrikes Verschwinden bleibt alles unklar!

Kiel, Deutschland - Die Jagd nach Antworten geht weiter: Im Fall der 26-jährigen Ulrike Herrmann, die im Oktober 1990 verschwunden ist, gibt es nach wie vor keine Klarheit. Die Biologiestudentin reiste damals von einem Kanada-Urlaub zurück nach Deutschland und wollte per Anhalter nach Hamburg. Dabei trampte sie über die Autobahnen A5 und A7, die letzte bekannte Sichtung fand am 23. Oktober 1990 an der Raststätte Allertal Ost nördlich von Hannover statt. Ab dort verliert sich ihre Spur völlig. Am 14. Juni 1991 wurde der Fall erstmals in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY … ungelöst“ vorgestellt, um Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten. Seither arbeiten die Ermittler weiterhin an diesem mysteriösen Fall, der viele Fragen aufwirft.

Besonders seltsam ist, dass ein verurteilter Vergewaltiger, der in Verdacht steht, mit dem Fall in Verbindung zu stehen, dreieinhalb Jahre nach Ulrikes Verschwinden eine rätselhafte Postkarte erhielt. Darauf war ein Foto von Ulrike und der Text „Ulrike H.“ abgedruckt. Was hinter dieser geheimnisvollen Nachricht steckt, könnte möglicherweise entscheidende Hinweise auf den Verbleib der jungen Frau liefern. Doch die Polizei ist auch hier auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.

Erinnerungen und vermisste Gegenstände

Ulrike Herrmann wurde in den Wochen nach ihrem Verschwinden nicht nur als vermisst gemeldet, sondern es gab auch zahlreiche Sichtungen an verschiedenen Raststätten. An den Raststätten Wetterau, Kirchheim, Hasselberg und Allertal Ost war sie gesehen worden, aber die letzte gesicherte Sichtung blieb an der Raststätte Allertal. Ermittler fanden einige ihrer Dinge, darunter Kleidung und ihren Rucksack, jedoch fehlen noch einige wichtige Gegenstände, die für eine mögliche Aufklärung des Falls entscheidend sein könnten. Zu den vermissten Objekten zählen braune Schnürstiefel in Größe 39/40, ihr Reisepass, ihr Personalausweis sowie ein Fernglas der Marke Nikon (Nr. 253998).

Die Kriminalpolizei Gifhorn bittet um Zeugenaussagen, insbesondere von Personen, die Ulrike möglicherweise an besagten Raststätten gesehen haben. Wer Informationen zu einem speziell in der Nähe fahrenden VW LT Hochkastenwagen hat oder wer Ulrike in der fraglichen Zeit mitgenommen hat, kann sich unter der Telefonnummer 05371 / 980 0 oder dem Vertrauenstelefon 05371 / 980 777 melden. Eine Belohnung von 5.000 Euro wird für wertvolle Hinweise zur Klärung des Falls ausgesetzt.

Ein Teil eines größeren Problems?

Der Fall von Ulrike Herrmann steht nicht isoliert da, denn laut aktuellen Berichten gibt es in Deutschland viele ungelöste Vermisstenfälle. Im Januar 2023 waren beispielsweise etwa 9.300 Personen als vermisst registriert, von denen die meisten innerhalb der ersten vier Wochen gefunden wurden. Aber auch Fälle wie jener von Ulrike Herrmann sind keine Einzelfälle – ihr Schicksal erinnert an andere, unerklärliche Verschwinden im Land und lässt die Frage aufkommen, was genau bei solchen Fällen schiefgeht.

Trotz aller Fortschritte in der Ermittlungstechnik bleibt eine große Dunkelheit über diesem Vorfall. „Aktenzeichen XY … ungelöst“ wird den Fall heute erneut aufgreifen und damit der Hoffnung auf neue Hinweise Raum geben. Vielleicht kann jemand, der etwas weiß, den entscheidenden Hinweis geben, der zu einer Lösung führt. Denn eines steht fest: Gerechtigkeit für Ulrike Herrmann ist dringend nötig, und das Zeitfenster für Antworten wird mit jedem verstrichenen Tag kleiner.

Weitere Informationen zu dem Fall sind auf den Websites von ZDF, Stern und Südkurier zu finden.

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OrtKiel, Deutschland
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