Norwegen stärkt Marine mit Milliardenauftrag für U-Boote aus Kiel!
Norwegen bestellt zwei weitere U-Boote aus Kiel bei TKMS, um die maritime Sicherheit im Nordatlantik zu stärken.

Norwegen stärkt Marine mit Milliardenauftrag für U-Boote aus Kiel!
Die norddeutsche Werft Thyssenkrupp Marine Systems (TKMS) hat einen bedeutenden Auftrag an Land gezogen. Norwegen bestellt zwei weitere nicht-nuklear betriebene U-Boote der Klasse U212CD, was dem deutschen Hersteller ein ordentliches Geschäft von umgerechnet ca. 3,9 Milliarden Euro (46 Milliarden Kronen) sichert. Dies berichtet n-tv. Die neueste Bestellung ergänzt bereits einen früheren Auftrag von 2021 über vier U-Boote. Nun ergibt sich ein Gesamtvolumen von fast 100 Milliarden Kronen für alle sechs U-Boote, die Norwegen in Auftrag gegeben hat.
Der norwegische Verteidigungsminister Tore Sandvik hebt hervor, dass die verstärkten Aktivitäten der russischen Streitkräfte im Nordatlantik und in der Barentssee Anlass zur Sorge geben. „Wir überwachen ein riesiges Gebiet von zwei Millionen Quadratkilometern im Nordatlantik“, erklärt Sandvik. Die neuen U-Boote sollen hauptsächlich dazu dienen, die russischen U-Boote zu beobachten, die auf der Halbinsel Kola stationiert sind. Ergebnis dieser strategischen Planung ist auch der Beschluss, Langstreckenraketen zu kaufen, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 500 km erreichen können, wofür 19 Milliarden Kronen eingeplant sind.
Kooperation zwischen Deutschland und Norwegen
Die U-Boote der Klasse U212CD sind das Resultat einer engen Rüstungskooperation zwischen Norwegen und Deutschland, die auch darauf abzielt, Synergien in Betrieb, Logistik und Instandsetzung zu nutzen. Beide NATO-Partner haben sich darauf verständigt, insgesamt sechs U-Boote des Typs zu beschaffen, und damit die Einsatzmöglichkeiten insbesondere an der Nordflanke der NATO entscheidend zu verbessern. Wie NDR berichtet, wurden die U-Boote ursprünglich im Jahr 2021 genehmigt, wobei es sich um zwei für Deutschland und vier für Norwegen handelt.
Der Bau der ersten U-Boote ist bereits im Gange und begann 2023 in Kiel. Die genaue Verteilung der Produktion zwischen Kiel und Wismar, wo bis zu 1.500 neue Arbeitsplätze entstehen könnten, bleibt jedoch noch unklar. „Wir hoffen, dass dieser Auftrag die maritime Industrie in Mecklenburg-Vorpommern weiter stärkt“, so Ministerpräsidentin Manuela Schwesig. Der Auftrag ist Teil einer umfassenden Strategie der Deutschen Marine, die Planung für die Marine 2035+ voranzutreiben.
Technologie und zeitliche Planung
Der Auftrag umfasst den Bau von U-Booten, die über etwa 72 Meter Länge verfügen und mit einer verbesserten Sensorik ausgestattet sind, die eine hochmoderne Überwachungs- und Einsatztaktik ermöglicht. Die ersten U-Boote sollen ab 2029 ausgeliefert werden, während die Auslieferung der sechs deutschen U-Boote zwischen 2032 und 2037 vorgesehen ist, wie die Presseportal meldet. Die TKMS hat zudem einen neuen großen Rüstungsauftrag für Kanada im Blick, bei dem es um den Bau von acht bis zwölf konventionellen U-Booten geht.
Da die Nachfrage nach solchen Technologien hoch ist, wird TKMS bis Anfang der 2040er Jahre voll ausgelastet sein, mit einem Auftragsvolumen von insgesamt 18,5 Milliarden Euro. Der Erfolg dieser Aufträge zeigt einmal mehr, wie wichtig Kooperationsprojekte innerhalb der NATO sind und welche Rolle die deutsche Industrie dabei spielt.