Lübeck erinnert: Pilger der Hoffnung gedenken der Märtyrer 2025!

Erfahren Sie, wie über 100 Pilger 2023 in Lübeck den Märtyrern gedenken und Hoffnung in unsicheren Zeiten finden.
Erfahren Sie, wie über 100 Pilger 2023 in Lübeck den Märtyrern gedenken und Hoffnung in unsicheren Zeiten finden. (Symbolbild/MND)

Lübeck erinnert: Pilger der Hoffnung gedenken der Märtyrer 2025!

Lübeck, Deutschland - Von Freitag bis Sonntag verwandelte sich Lübeck in einen Pilgerort, als über 100 Frauen und Männer aus dem norddeutschen Raum ihr Ziel, die Propsteikirche Herz Jesu, ansteuerten. Diese Wallfahrt war Teil des katholischen Heiligen Jahres „Pilger der Hoffnung“, das von Papst Franziskus ins Leben gerufen und von Papst Leo XIV. fortgeführt wurde. Die Pilger aus verschiedenen Gemeinden begaben sich auf die Wege, um der vier Lübecker Märtyrer zu gedenken, die in der dunklen Zeit des Nationalsozialismus ihr Leben für ihren Glauben opferten. Wie das Erzbistum Hamburg berichtet, fanden die Pilgertage vom 25. bis 28. Juni 2023 statt.

Besonderen Anklang fand der Gottesdienst, der von Erzbischof Dr. Stefan Heße geleitet wurde, der mit dem Fahrrad aus Schwerin angereist kam. Trotz starkem Gegenwind hielt er an der Kraft der Hoffnung fest, die in den Geschichten der Märtyrer verkörpert wird. In seiner Predigt berührte Heße die Aspekte der Hoffnung, indem er einen beeindruckenden Brief des seliggesprochenen Johannes Prassek vorlegte. Dieser war im Juli 1942 verfasst und thematisiert den inneren Frieden, trotz der drückenden Bedrohungen durch das NS-Regime.

Ein Gedenken in der Gegenwart

Die Gedanken des Erzbischofs fanden besonderen Resonanz im Kontext der heutigen weltpolitischen Unsicherheiten, wie etwa dem Krieg in der Ukraine und den Spannungen im Nahen Osten. Prasseks Botschaft wird als sinnstiftender Kontrapunkt zu diesen Herausforderungen betrachtet. Dabei ist das Gedenken an die Märtyrer nicht nur eine Rückschau, sondern auch ein Aufruf zur Hoffnung und zum Handeln in schwierigen Zeiten.

Die Wallfahrt nach Lübeck wird im Jahr 2025 erneut stattfinden und soll die Stadt weiterhin als Ort des Gedenkens und der Hoffnung hervorheben. Interessierte Pilger können Materialien, darunter Gebete und geschichtliche Informationen, über die offizielle Website der Erzbischöflichen Stiftung Lübecker Märtyrer abrufen. Ein neues Werkheft mit dem Titel „Seid meine Zeugen“ ist ebenfalls verfügbar. Es enthält historische Informationen sowie Vorschläge für Gottesdienste und wird sowohl gedruckt als auch digital angeboten.

Die Lübecker Märtyrer im Fokus der Forschung

Ein interessanter Aspekt der Lübecker Märtyrer ist derzeit Gegenstand einer wissenschaftlichen Studie, die von Sebastian Holzbrecher geleitet wird. Die Forschung zielt darauf ab, das Bild der Märtyrer differenzierter darzustellen, als es in der Vergangenheit oft der Fall war. Langen Zeit galt die Auffassung, sie seien vor allem Opfer der nationalsozialistischen Propaganda gewesen. Tatsächlich aber haben Johannes Prassek, Hermann Lange, Eduard Müller sowie der evangelische Pastor Karl Friedrich Stellbrink aktiv gegen das NS-Regime gepredigt.

Diese Priester wurden am 10. November 1943 in Hamburg hingerichtet und 2011 von der katholischen Kirche seliggesprochen. Sie standen in ihrer Seelsorge nicht nur hinter dem Bischof Clemens August Graf von Galen, sondern hatten auch eigene kritische Ansichten, die sie in ihren Predigten vertraten. Wenn Eltern von Lübecker Soldaten sich beim Bischof von Osnabrück über diese Themen beschwerten, zeigt dies den Mut, den diese Priester hatten. Die Studie, die bis September 2024 läuft, soll nicht das Andenken an die Märtyrer schmälern, sondern ein besseres Verständnis für die komplexe Lage jener Zeit schaffen.

Wer sich intensiver mit den Lübecker Märtyrern und ihrem Erbe auseinandersetzen möchte, findet hierzu umfangreiche Materialien auf den Webseiten des Erzbistum Hamburg und der Erzbischöflichen Stiftung Lübecker Märtyrer. Eine Einladung zum Mitmachen gilt auch für die Jugend, die in einem speziellen Programm engagiert wird, sowie für Tischgäste, die zur Mitwirkung an der Gedenkfeier aufgerufen sind.

Weitere Informationen zur Wallfahrt und zu den Lübecker Märtyrern finden Sie hier: erzbistum-hamburg.de, luebeckermaertyrer.erzbistum.hamburg und katholisch.de.

Details
OrtLübeck, Deutschland
Quellen