Schleswig-Holstein: Revolution im Büro! Fast 80% Microsoft-Lizenzen gekündigt

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Schleswig-Holstein kündigt fast 80% der Microsoft-Lizenzen, wechselt zu Open-Source-Software. Digitalisierungsstrategie für Behörden vorangetrieben.

Schleswig-Holstein kündigt fast 80% der Microsoft-Lizenzen, wechselt zu Open-Source-Software. Digitalisierungsstrategie für Behörden vorangetrieben.
Schleswig-Holstein kündigt fast 80% der Microsoft-Lizenzen, wechselt zu Open-Source-Software. Digitalisierungsstrategie für Behörden vorangetrieben.

Schleswig-Holstein: Revolution im Büro! Fast 80% Microsoft-Lizenzen gekündigt

Schleswig-Holstein macht ernst mit der digitalen Souveränität. Der jüngste Schritt des Digitalisierungsministeriums zeigt, dass der Staat eine klare Vision verfolgt: Die weitreichende Ablösung von Microsoft. Fast 80 Prozent der Microsoft-Lizenzen wurden bislang gekündigt, und die Umstellung auf Open-Source-Software ist bereits in vollem Gange. Der endgültige Umstieg auf Open-Xchange, der das alte Microsoft Exchange ersetzt, wurde erfolgreich abgeschlossen. Rund 44.000 Postfächer mit etwa 110 Millionen Kalendereinträgen und E-Mails bewegen sich nun auf neuen Wegen. Ein Schritt, der als essenziell in der Umsetzung der Open-Source-Strategie gewertet wird. Heise berichtet von den positiven Fortschritten, hebt jedoch auch Herausforderungen hervor, insbesondere in der Einbindung von Gewerkschaften und Personalräten.

Wie sieht der Plan aus, um die digitale Landschaft Schleswig-Holsteins umzukrempeln? Digitalisierungsminister Dirk Schrödter hat klargestellt, dass innerhalb der nächsten drei Monate die vollständige Umstellung auf Linux und Open-Source-Programme erfolgen soll. Betroffen sind rund 30.000 Mitarbeiter, darunter Beamte, Polizisten und Richter. Schrödter betont die Notwendigkeit, die Kontrolle über IT-Lösungen zu behalten und die sensiblen Daten der Bürger zu schützen. Diese Strategie, in Ähnlichkeit mit jüngsten Schritten dänischer Behörden, zielt darauf ab, die Abhängigkeit von US-amerikanischen Tech-Unternehmen zu verringern und die digitale Unabhängigkeit Deutschlands zu fördern, insbesondere im Kontext geopolitischer Spannungen wie dem Krieg in der Ukraine. ZDNet

Technische Hürden und Lösungen

Die Umstellung verlief nicht ohne Schwierigkeiten. Im Justizbereich gab es Anfang September technische Probleme beim Abruf von E-Mails, die durch eine fehlerhafte Konfiguration im Rechenzentrum verursacht wurden. Glücklicherweise konnten diese Hürden inzwischen überwunden werden, und das System läuft stabil. Trotz aller Herausforderungen soll die Migration voranschreiten, mit klaren Zeitplänen für die Steuerverwaltung und umfassenden Plänen zur weiteren Reduzierung von Microsoft-Software in den nächsten Monaten.

Die Ausgliederung von Microsoft-Office-Lizenzen ist nicht nur ein finanzieller Schritt; Schleswig-Holstein erwartet, durch das Eliminieren dieser Lizenzgebühren sowie der damit verbundenen Update-Kosten Millionen zu sparen. Die Idee ist, den Umstieg schrittweise zu gestalten: In der ersten Phase werden Microsoft Word und Excel durch LibreOffice ersetzt, gefolgt von Open-Xchange, das Exchange und Outlook ablösen wird. Zudem sind Kommunikationen über Thunderbird und ein Desktop-Interface auf Basis von KDE Plasma eingeplant. Informatik Aktuell hebt die Bedeutung dieser Schritte hervor, um Abhängigkeiten von einzelnen Softwareanbietern zu vermeiden und die digitale Infrastruktur des Staates zu stärken.

Der Blick nach vorn

Der Umbau der IT-Landschaft in Schleswig-Holstein ist mehr als nur ein technisches Upgrade; er ist eine Frage der digitalen Souveränität, die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD fest verankert ist. Es besteht ein klarer Auftrag, die digitale Verwaltung zu modernisieren und langfristige Unabhängigkeit zu stärken. Die Herausforderungen sind vielfältig, von der komplexen Aufgabenverteilung im Föderalismus bis hin zu rechtlichen Hürden. Doch Schleswig-Holstein scheint auf dem besten Weg, die Digitalisierung in Einklang mit den neuen Anforderungen und Möglichkeiten zu bringen.

Besonders bemerkenswert ist die Unterstützung durch das Zentrum für Digitale Souveränität, das bereits aktiv an der Förderung von Open-Source-Lösungen in der öffentlichen Verwaltung arbeitet. Die positiven Entwicklungen in anderen europäischen Ländern, wie bei der französischen Gendarmerie, zeigen, dass der Erfolg solcher Umstellungen möglich ist. Schleswig-Holstein wird zeigen müssen, ob es das Gebot der Stunde aufgreifen und für seine Bürger wirkungsvolle digitale Lösungen schaffen kann.