Wälder in Schleswig-Holstein: Leichte Erholung trotz Klimawandel-Risiken!
Schleswig-Holstein zeigt 2025 einen stabilen Waldzustand: positive Entwicklungen, Herausforderungen durch Klimawandel und Pläne zur Flächenerweiterung.

Wälder in Schleswig-Holstein: Leichte Erholung trotz Klimawandel-Risiken!
Der Wald in Schleswig-Holstein zeigt Fortschritte: Der aktuelle Waldzustandsbericht 2025 unterstreicht, dass die Wälder in diesem Jahr stabiler dastehen als noch im Vorjahr. Laut Forstministerin Cornelia Schmachtenberg (CDU) sanken die mittleren Kronenverlichtungswerte auf 22 Prozent, was eine Verbesserung um einen Prozentpunkt darstellt. Auch der Anteil stark geschädigter Bäume hat sich verringert und liegt nun bei 2,9 Prozent.
Besonders bemerkenswert sind die positiven Witterungsbedingungen des vergangenen Jahres. Obwohl die Niederschläge mit 730 mm unter dem langjährigen Mittel lagen, sorgten ausreichende Regenfälle insbesondere im Juli für eine Antwort der Natur. Vor allem die Buchen zeigen eine erfreuliche Erholung: Die Kronenverlichtung dieser Baumart wurde um fünf Prozentpunkte auf 26 Prozent gesenkt, was einen klaren Hinweis auf die Vitalität der Baumbestände darstellt.
Waldumbau und Herausforderungen
Ein zentraler Punkt in den Aussagen zur Waldzukunft ist der anhaltende Trend des Klimawandels. Der Waldanteil Schleswig-Holsteins beträgt etwa 11,5% der Landesfläche, und das Bundesland scheint sich besser auf die klimatischen Veränderungen einstellen zu können als viele andere Regionen. Dennoch bleibt die Lage unsicher: Während die Waldschäden aktuell gering sind, zeichnen sich dennoch Herausforderungen ab. So erwartet Detlev von Bülow, Eigentümer von Gut Bossee, dass einige Baumarten, wie die Rosskastanie, langfristig nicht mehr vorkommen werden.
Umso wichtiger ist die Diversität im Wald. Ministerin Schmachtenberg betont die Notwendigkeit von Mischwäldern, um die Stabilität der Wälder zu erhöhen. Wissenschaftler weisen darauf hin, dass es keinen „Wunderbaum“ gibt; eine vielfältige Baumzusammensetzung ist entscheidend für die Anpassungsfähigkeit und die gesundheitliche Robustheit der Wälder. Ein Projekt namens „BaEm“ ist aufgesetzt worden, um verschiedene Baumarten hinsichtlich ihrer Resilienz gegen Witterungseinflüsse wie Trockenstress oder Sturmschäden zu bewerten.
Politische Unterstützung und Zukunftsvisionen
Die Politik spielt eine wesentliche Rolle im Waldumbau. SPD und SSW fordern mehr finanzielle Mittel für konkrete Maßnahmen und eine intensivierte Zusammenarbeit zwischen den Ministerien. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, den Waldanteil in Schleswig-Holstein langfristig auf 12 Prozent zu heben, um den Herausforderungen des Klimawandels besser begegnen zu können. „Wir müssen unser Vertrauen in die heimischen Wälder stärken“, so die Ministerin.
Zusätzlich zeigen genetische Untersuchungen vielversprechende Ergebnisse: Widerstandsfähigere Eschenbestände gegen das Eschentriebsterben wurden identifiziert. Trotz der stabilen Werte bleibt die Gefahr von Insekten- und Pilzschäden bestehen, wobei zuletzt eine leichte Zunahme beim Borkenkäfer festgestellt wurde. Für die langfristige Gesundheit der Wälder sind diese Erkenntnisse von großer Bedeutung.
Die Waldzustandserhebung, die in Schleswig-Holstein jährlich durchgeführt wird, liefert wichtige Daten für die Beurteilung der Forestgesundheit. 2025 wurden 3.072 Bäume auf 32 Dauerbeobachtungsflächen untersucht, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zum Schutz der Wälder zu entwickeln und die Ziele zur Verbesserung des Waldzustands effektiv umzusetzen.
Insgesamt zeigen die neuesten Daten ein Licht am Ende des Tunnels: Schleswig-Holstein hat einen stabilen Waldzustand erreicht, auch wenn die Herausforderungen durch den Klimawandel nicht zu unterschätzen sind. Die Weichen für eine robuste waldbewirtschaftung sind gestellt, und die Entwicklungen der kommenden Jahre werden zeigen, ob Schleswig-Holstein seinen Wald als wertvollen Lebensraum und CO2-Speicher auch langfristig erhalten kann.