Weißstörche in Schleswig-Holstein: Rekordanzahl von 580 Brutpaaren!

Weißstörche in Schleswig-Holstein: Rekordanzahl von 580 Brutpaaren!

Schleswig-Holstein, Deutschland - Wussten Sie schon, dass die Weißstorchpopulation in Schleswig-Holstein auf Rekordniveau steigen könnte? In diesem Jahr wird ein Anstieg der Brutpaare auf 580 erwartet, was ein Plus von 80 Paaren, sprich etwa 15%, im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. So viele Brutpaare gab es zuletzt 1969, als der Bestand bei 579 Paaren lag. NDR berichtet, dass die Zahl der Brutpaare in den letzten Jahren durch Dürreperioden in Zentralafrika gesenkt wurde, was jedoch nicht von Dauer zu sein scheint. Besonders interessant ist, dass die Störche nicht mehr nach Osten ziehen, sondern sich westwärts orientieren und in Spanien überwintern, was ihren Energieverbrauch reduziert und die Unfallgefahr verringert.

Die neuen Routen führen über die Benelux-Staaten und dauern etwa eine Woche bis anderthalb Wochen. In diesem Jahr könnte zudem die Anzahl der Jungstörche auf 960 steigen. Besonders erfreulich ist der Anstieg in einigen Kreisen: In Dithmarschen gab es von 58 auf 77 Brutpaare einen deutlichen Zuwachs. Weniger Veränderungen gab es in Plön und Lübeck, wo die Zahl der Brutpaare konstant blieb. Die genauen Ergebnisse in Stormann, Ostholstein und Herzogtum Lauenburg stehen jedoch noch aus.

Ein Blick in die Vergangenheit und Prognosen für die Zukunft

Um die enorme Population in Schleswig-Holstein besser einordnen zu können, lohnt sich ein Blick auf das Vorjahr. 2024 verzeichnete die Arbeitsgemeinschaft Storchenschutz im NABU 501 Weißstorch-Horstpaare, von denen 386 Brutaktivitäten aufnahmen. Generell werden Störche meist mit etwa vier Jahren geschlechtsreif und in 2024 wurden beeindruckende 892 flügge Jungstörche aufgezogen – die höchste Zahl seit einem halben Jahrhundert. NABU weiß, dass 44 Jungstörche sogar in einer Storchenpflegestation in Erfde aufgezogen und erfolgreich ausgewildert wurden.

Der große Zuwachs im Bestand ist jedoch nicht überall in Stein gemeißelt. Die Population könnte, bedingt durch Nahrungsmangel und Lebensraumverlust, gefährdet sein. Trockenheit könnte während der Jungenaufzucht das Nahrungsangebot beeinträchtigen. Der Lebensraum der Störche wird zudem durch immer mehr Grünlandumbruch eingeschränkt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass der Bruterfolg in Deutschland nicht ausreicht, um natürliche Verluste auszugleichen. Stattdessen erleben wir einen Anstieg durch Zuzug aus anderen Regionen, wo die Brutbedingungen besser sind.

Internationale Storchenzählung und Ausblicke

Die Situation der Weißstörche im internationalen Kontext ist ebenfalls spannend. Die 8. Internationale Weißstorchzählung läuft aktuell und erste Ergebnisse aus 40 von 55 teilnehmenden Ländern zeigen einen vorläufigen Anstieg der Brutpaare auf weltweit etwa 330.000. Diese Zählung wird kontinuierlich fortgesetzt, und endgültige Ergebnisse werden im Herbst 2025 erwartet. Einige Länder, darunter Deutschland, haben bereits vorläufige Daten gemeldet, doch die Auswertungen aus anderen Ländern wie Frankreich und Spanien stehen noch aus.

Zusammengefasst zeigt sich, dass die Zukunft der Weißstörche in Schleswig-Holstein vielversprechend wirkt, vorausgesetzt, wir passen auf ihre Lebensräume auf und begegnen den Herausforderungen, die das Klima und die Landschaftsveränderungen mit sich bringen. Wir dürfen also gespannt sein, welche Zahlen uns im September bei den endgültigen Brutpaaren präsentiert werden!

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OrtSchleswig-Holstein, Deutschland
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