Zwei Milliarden Euro für Schleswig-Holsteins Schulen und Kitas!
Zwei Milliarden Euro für Schleswig-Holsteins Schulen und Kitas!
Schleswig-Holstein, Deutschland - In Schleswig-Holstein tut sich was! Ein gewaltiges Finanzpaket im Wert von zwei Milliarden Euro soll in den kommenden zwölf Jahren für frischen Wind in den Schulen, Krankenhäusern und Kommunen sorgen. Dabei handelt es sich um eine Einigung zwischen dem Land und den kommunalen Landesverbänden, die als erstes Bundesland in Deutschland zustande gekommen ist. Finanzministerin Silke Schneider (Bündnis 90/Grüne) hebt hervor, wie wichtig die zügige und unbürokratische Umsetzung dieser Mittel ist. So fließen 3,5 Milliarden Euro aus dem bundesweiten Sondervermögen Infrastruktur und Klimaneutralität in die Projekte, von denen knapp zwei Drittel direkt an die Kommunen gehen, wie der NDR berichtet.
Die Pläne umfassen nicht nur die Sanierung von Einrichtungen, sondern auch eine klare Ansage in Bezug auf die private Nutzung von Schulen, die nun eingeschränkt werden soll. Trotz der Einigkeit darin, zügige Maßnahmen zu treffen, gibt es unterschiedliche Stimmen im Landtag. Beispielsweise fordert die SPD-Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli einen drängenden Einsatz von Maschinen und ein Festhalten an Versprechen, während die FDP kritische Stimmen äußert, dass die Gelder möglicherweise für Haushaltslöcher verwendet werden könnten.
Ganztagsbetreuung in Schleswig-Holstein
Ab dem Schuljahr 2026/27 haben alle Grundschüler ab der ersten Klasse einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Dies stellt eine bedeutende Weiterentwicklung des Bildungssystems dar und wird ebenfalls durch das neue Finanzpaket unterstützt. Die Landesregierung hat sich darauf geeinigt, dass sie 85 Prozent der Kosten für die Ganztagsbetreuung übernimmt, was auch für die Kommunen die Planungssicherheit erhöht. Bildungsministerin Karin Prien unterstreicht die Bedeutung des Ganztagsausbaus, da er zur Bildungsgerechtigkeit und zur Stärkung basaler Kompetenzen beiträgt, so die Informationen von schleswig-holstein.de.
Entsprechend der neuen Förderrichtlinie, die seit dem 17. Juni in Kraft ist, können ab dem 1. September 2024 Anträge zur Finanzierung von Neubauten, Sanierungen oder Ausstattungsinvestitionen eingereicht werden. Das gesamte Programmvolumen für den Ganztagsausbau beläuft sich auf bis zu 196 Millionen Euro, wovon allein 52,5 Millionen vom Land Schleswig-Holstein bereitgestellt werden. Diese Initiative wird ebenfalls als positives Signal von den Verbänden wahrgenommen, die nun klarere Perspektiven für ihre Planungen haben.
Auf dem Weg zur Bildungsgerechtigkeit
Die Initiative ist jedoch nicht ohne Herausforderungen. Martin Habersaat, Sprecher der SPD, weist darauf hin, dass frühere Zusagen oft nicht eingehalten wurden und sieht einen hohen Zeitdruck beim Bau nötiger Einrichtungen. Auch der Lehrermangel ist ein drängendes Thema, das angepackt werden muss. Der Fokus liegt klar auf der Bereitstellung von qualitativ hochwertiger Betreuung für alle Kinder und der Verbesserung der Rahmenbedingungen in den Kitas, wo beispielsweise die Refinanzierung der Personalkosten von 95 auf 97,5 Prozent steigen soll.
All das geschieht vor dem Hintergrund eines sich verändernden Arbeitsmarktes, in dem 70 Prozent der Frauen in Schleswig-Holstein in Teilzeit arbeiten. Hier ist der Bedarf an flexiblen und verlässlichen Betreuungsangeboten wichtiger denn je. Es bleibt zu hoffen, dass die jetzt bereitgestellten Mittel nicht für andere Zwecke verwendet werden und tatsächlich den dringend benötigten Ausbau der Angebote in den Schulen und Kitas ermöglichen, wie Kritiker wie die Junge Union befürchten.
So könnte Schleswig-Holstein am Ende nicht nur Vorreiter in der Umsetzung des Ganztagsanspruchs sein, sondern auch als ein Musterbeispiel für andere Bundesländer fungieren. Damit auch in Zukunft die richtigen Entscheidungen getroffen werden, steht die Einbindung aller Trägervereine in die Konzeption der Ganztagsprogramme hoch im Kurs.
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Ort | Schleswig-Holstein, Deutschland |
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