Das Nordfriisk Instituut in Bredstedt, im Kreis Nordfriesland, erhält eine bedeutende finanzielle Unterstützung in Höhe von rund drei Millionen Euro für die kommenden drei Jahre. Diese Förderung wird von der Friisk Stiftung bereitgestellt, die durch das Land Schleswig-Holstein unterstützt wird.
Ein Teil der Fördermittel wird in die neu eingerichtete Abteilung „Nordfriisk Liirskap“ investiert. Diese Initiative hat das Ziel, die friesische Sprache sowohl in Schulen als auch im Alltag zu fördern. Im Rahmen dieser Bemühungen sind unter anderem ein Online-Kurs sowie Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr 2026 geplant. Das Motto dieser Feierlichkeiten lautet: 600 Jahre friesische Freiheit, wie NDR berichtete.
Hintergrund zur friesischen Sprache
Friesisch ist eine eigenständige Sprache und gehört zur westgermanischen Sprachenfamilie. Sie ist mit Englisch, Niederdeutsch und Niederländisch verwandt und gliedert sich in drei Sprachzweige: Westfriesisch, Ostfriesisch und Nordfriesisch. Letzteres zählt etwa 8.000 Sprecher, die mehrheitlich im Kreis Nordfriesland und auf der Insel Helgoland beheimatet sind, wie auf der Webseite des Nordfriisk Instituut dargelegt wird.
Historisch gesehen war Nordfriesisch über Jahrhunderte die Alltagssprache in Familien und Dorfgemeinschaften in Nordfriesland. Mündlicher Gebrauch war vorherrschend, während Amts- und Handelssprache meist Niederdeutsch oder Hochdeutsch waren. Seit ungefähr 200 Jahren findet auch die Nutzung von Nordfriesisch als Schriftsprache Anwendung. Der Unterricht in dieser Sprache wird seit 1909 an Schulen angeboten. Darüber hinaus gibt es Studienmöglichkeiten für Nordfriesisch an der Europa-Universität Flensburg sowie der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
Das Nordfriisk Instituut widmet sich der Veröffentlichung von Büchern und Lehrmaterialien auf Friesisch und hat sich auch der Erforschung der Literaturgeschichte verschrieben.
