
In Lensahn hat die Deutsche Bahn am 22. Januar 2025 ihre Pläne für die neue Schienentrasse zum Belttunnel vorgestellt. Ronald Gantzke, der Leiter für den Planungsabschnitt 3 (Schashagen-Damlos), gab während eines Infoabends Einblicke in das Projekt. Derzeit sind täglich 130 Züge auf der neuen Strecke vorgesehen, darunter 68 Güterzüge, von denen elf mit einer Länge von 835 Metern fahren werden. Die Pläne konzentrieren sich auf den Abschnitt nördlich von Schashagen bis zur südlichen Oldenburger Stadtgrenze.
Eine aktualisierte Prognose des Bundesverkehrsministeriums für das Jahr 2040 zeigt, dass der Güterverkehr von bisher 9,5 Millionen Tonnen auf bis zu 16 Millionen Tonnen pro Jahr ansteigen könnte, was bis zu 120 Güterzüge pro Tag bedeuten würde. Bodo Gehrke, ein Vertreter vor Ort, forderte die Berücksichtigung dieser neuen Zahlen in der Planung. Die DB-Projektmanagerin Lotta Kampmann wies jedoch darauf hin, dass bisher keine validen Daten aus der neuen Prognose vorliegen.
Details der Planung
Die Planungen für Abschnitt 3 umfassen 57 Leitz-Ordner mit zahlreichen geplanten Bauprojekten. Dazu zählen zwölf neue Brücken und 3,5 Kilometer hohe Lärmschutzwände, die zwischen zwei und sechs Metern hoch sein werden. Auch Schall- und Erschütterungsschutz sowie ein neuer, barrierefreier Bahnhof sind in den Plänen vorgesehen, wobei dieser ohne Aufzug, sondern nur über lange Rampen erreichbar sein wird. Fernzüge werden nicht in Lensahn halten.
Der Betriebsbahnhof wird auf einer Länge von 1000 Metern und mit vier Gleisen gebaut, um den Güterzügen das Ausweichen für ICEs zu ermöglichen. Die Strecke ist für Geschwindigkeiten von bis zu 200 km/h ausgelegt, wobei Güterzüge in der Regel langsamer verkehren. Die Rastanlagen Damlos und Hasselburger Mühle an der A1 müssen für die neue Trasse weichen, und die alte Bahntrasse wird zurückgebaut, ohne dass eine Nutzung als Radweg vorgesehen ist.
Bürgermeister Michael Robien hat die Notwendigkeit einer Ersatzbrücke betont, um ein Verkehrschaos zu vermeiden. Die überarbeitete Planung hat zu einer Verzögerung von zwei Jahren geführt, doch sind nun mehr Lärmschutzwände und breitere Brücken vorgesehen. Der Bau soll Anfang 2026 beginnen und bis Ende 2029 abgeschlossen sein, wobei der gesamte Abschnitt als Dauerbaustelle eingeplant ist.
Für weiterführende Informationen zu den neuen Rahmenbedingungen im Lärmschutz können Details in den Unterlagen des Fehmarnbelt Dialogforums eingesehen werden. Die Prognosen zur Verkehrsentwicklung wurden kürzlich auch in einem Pressebericht des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr vorgestellt, in dem die umfassendste Vorausschau zur Verkehrsentwicklung in Deutschland seit über einem Jahrzehnt dargelegt wurde.