Ostholstein

Sicherheitsalarm an der Ostsee: Russlands Schattenflotte bedroht Fehmarn!

Die Ostsee wird zunehmend von der sogenannten „russischen Schattenflotte“ bedroht, die seit 2021 einen Anstieg der Rohölfahrten um etwa 70% verzeichnet hat. Dies wurde von Greenpeace dokumentiert. Viele der Tanker, die Teil dieser Schattenflotte sind, entsprechen nicht den notwendigen technischen Standards, sind oft veraltet und verfügen nicht über moderne Sicherheitsvorkehrungen wie ein Doppelwandsystem. Viele dieser Fahrzeuge fahren unter fremden Flaggen, wie beispielsweise Barbados oder Panama, und sind häufig unterversichert, was ein erhebliches Sicherheitsrisiko darstellt.

Besonders die Ostseeinsel Fehmarn ist durch die Baustelle der Fehmarnbeltquerung gefährdet, die die Fahrrinne verengt. Diese Situation wird von Fachleuten wie Risikoexperte Carsten Baeck als besorgniserregend eingestuft. Er empfiehlt regelmäßige Risikoanalysen für die Infrastruktur zwischen Fehmarn und Lolland, insbesondere in Bezug auf Glasfaserkabel. Um sensible Infrastrukturen besser zu schützen, könnte der Einsatz von Unterwasserdrohnen in Betracht gezogen werden. Auch Fehmarns Bürgermeister Jörg Weber (SPD) hebt die Notwendigkeit regelmäßiger Risikobewertungen hervor und plant eine Vernetzung aller betroffenen Institutionen.

Politische und wirtschaftliche Herausforderungen

Russland nutzt die Schattenflotte, um internationale Sanktionen zu umgehen, indem es Rohöl, insbesondere nach Indien und China, transportiert. Über 200 ehemals westliche Tanker zählen zur Schattenflotte, die sich aus alten Schiffen zusammensetzt. Strengere Maßnahmen werden derzeit von NATO und den Ostseestaaten geprüft, um gegen die Schattenflotte rechtlich vorzugehen. Diese Situation verstärkt die Herausforderungen im Ostseeraum, insbesondere im Hinblick auf Spionage und mögliche Sabotageakte.

Zusätzlich wächst die russische Wirtschaft trotz der westlichen Sanktionen, insbesondere durch den Ölhandel. Die Schattenflotte, deren Durchschnittsalter bei 17 Jahren liegt und von mehr als einem Drittel europäischen und US-amerikanischen Reedereien stammt, stellt auch eine Umweltsorge dar. Greenpeace warnt vor den verheerenden Auswirkungen einer möglichen Ölpest in der Ostsee, während das Europäische Parlament ein hartes Vorgehen gegen diese Tanker fordert.

Die Zunahme der Rohölfahrten und die örtlichen Risiken rufen sowohl bei Umweltschützern als auch bei politischen Entscheidungsträgern Besorgnis hervor. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen letztlich gegen die Schattenflotte ergriffen werden.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden sich in den Berichten von NDR und ZDF.

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Umwelt
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Fehmarn
Genauer Ort bekannt?
Fehmarn, Deutschland
Ursache
Sanktionenumgehung, Spionage, Sabotage
Beste Referenz
ndr.de
Weitere Infos
zdf.de