
Timmendorfer Strand hat eine neue Seebrücke, die als Hingucker der Saison gilt. An der äußersten Kurve des Rundwegs gibt es einen Höhenunterschied von bis zu einem halben Meter, der von einigen Besuchern als Sitzfläche genutzt wird, jedoch eine Stolpergefahr darstellt. Um auf diese Gefahr hinzuweisen, hat die Gemeinde gestreiftes Klebeband angebracht. LN online berichtete, dass Dittmar Stiebitz, ein Urlauber und Bauingenieur, Bedenken zur Sicherheit äußert. Elke Stamp, Beauftragte für Menschen mit Behinderung, hat die Gemeinde kontaktiert, jedoch bislang keine Rückmeldung erhalten. Sie kritisiert auch den rutschigen Belag aus Bangkirai Holz und das Fehlen von Sitzmöglichkeiten auf dem 430 Meter langen Rundweg.
Die Gemeinde plant, ab dem 6. Januar mit weiteren Arbeiten an der Brücke zu beginnen. Dabei werden Spanplatten als Provisorium verwendet, und eine 60 Meter lange Bank wird installiert. Die Arbeiten sollen bis Mitte März abgeschlossen sein, wobei das Wetter einen entscheidenden Einfluss auf den Zeitplan hat. Zudem wird eine Beleuchtung installiert, um die Stolpergefahr zu reduzieren. Gesine Muus, Leiterin des Timmendorfer Kurbetriebs, weist darauf hin, dass die Holzbohlen der Rutschklasse R11 entsprechen. Alle Gremien waren am Bauplanungsprozess beteiligt, und der Seniorenbeirat war in alle Schritte involviert. Dieser zeigt sich jedoch unzufrieden mit dem aktuellen Zustand der Brücke.
Weitere Herausforderungen im Bau der Seebrücke
Eine weitere Herausforderung für die Seebrücke in Timmendorfer Strand ist ein Problem mit einem Ponton, der sich bei hohem Wellengang unter der Brücke gelöst hat. Taucher arbeiten daran, Löcher in den Wasserkammern des havarierten Baukran-Pontons zu reparieren, sodass dieser anschließend in die Waagerechte gebracht und abgeschleppt werden kann, wie NDR berichtete. Zudem entsteht Unklarheit darüber, welche Schäden der losgerissene Ponton an der Seebrücke verursacht hat.
In der gesamten Lübecker Bucht stehen diverse Neubauten von Seebrücken vor Herausforderungen, die durch Kostensteigerungen bedingt sind. Diese Probleme resultieren aus Lieferschwierigkeiten bei Material, steigenden Energiepreisen sowie Schäden durch vergangene Oststürme. Laut Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer belaufen sich die Kosten für zwei neue Seebrücken in Scharbeutz und Haffkrug auf 37 Millionen Euro, was mehr als doppelt so viel ist wie ursprünglich geplant. Das Land fördert die Neubauten mit bis zu 90 Prozent. Im Gegensatz dazu entschied sich die Gemeinde Dahme vor zwei Jahren gegen einen Neubau und sanierte stattdessen die alte Seebrücke für rund 100.000 Euro.