Ostholstein

Verletzter Wolf in Ostholstein: Welche Herausforderung folgt nun?

Ein verletzter Wolf ist aktuell in Ahrensbök, im Kreis Ostholstein, unterwegs. Ein Video zeigt das Tier, das über ein Feld läuft und dabei eine Verletzung am rechten Vorderlauf hat, das Bein jedoch nicht aufsetzt. Der Wolf wurde als wohlgenährt und fit eingeschätzt und stammt aus dem Segeberger Rudel im Segeberger Forst. Er ist knapp zwei Jahre alt und wurde als Jährling klassifiziert. Die Verletzung des Wölfe, die aus einem Verkehrsunfall oder Angriffen durch Beutetiere stammen könnte, wurde erstmals im Oktober 2024 festgestellt. Das Tier trägt die Kennnummer „GW4109m“ und wird regelmäßig mit anderen Mitgliedern seines Rudels gesichtet und gefilmt.

Experten des Landesamtes für Umwelt erklärten, dass Wölfe mit Verletzungen in der Regel gut zurechtkommen und die jetzige Beeinträchtigung keinen Abschuss des Tieres rechtfertigt. Wölfe dürfen nur getötet werden, wenn sie so schwer verletzt sind, dass sie sterben würden. Im Oktober 2023 musste ein schwer verletzter Wolf in Wahlstedt getötet werden. Das Segeberger Rudel, in dem der verletzte Wolf lebt, wurde 2023 erstmals im Segeberger Forst in Schleswig-Holstein bestätigt. Von den sechs Welpen des Rudels blieben zwei beim Rudel, während ein männlicher Nachkomme in Nordthüringen nachgewiesen wurde. Zwei Welpen sind spurlos verschwunden. Im April 2024 bekamen die Elterntiere erneut Nachwuchs, acht Welpen wurden geboren.

Wolfsmanagement in Schleswig-Holstein

Die Rückkehr des Wolfes stellt Schleswig-Holstein vor neue Herausforderungen im Wolfsmanagement. Wölfe sind als FFH-Art und im Bundesnaturschutzgesetz unter besonderem Schutz. Ziel des Wolfsmanagements ist eine konfliktarme Besiedlungsentwicklung des Wolfes. Insbesondere Nutztierhalter und Jäger arbeiten zusammen, um Lösungsstrategien zu entwickeln, da Nutztierhalter besonders von Übergriffen betroffen sind.

Um den Herdenschutz zu verbessern, bietet das Land verschiedene Maßnahmen an, darunter Beratungen für Tierhalter, Bereitstellung von Notfallsets und Entschädigungszahlungen bei Wolfsübergriffen. Zu den wichtigen Eckpfeilern des Wolfsmanagements zählen die Etablierung eines landesweiten Monitorings sowie Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Seit Ende 2014 wurde das Wolfsmanagement aufgrund steigender Wolfsnachweise verstärkt. Es wurden zusätzliche Maßnahmen ergriffen, die zur Einrichtung von zwei Projektstellen und drei festen Stellen im Landesamt für Umwelt führten. Diese Stellen kümmern sich um Management, Herdenschutz, Monitoring und die Koordination der Wolfsbetreuer.

Ein Verfahren zur unkomplizierten Bereitstellung von Herdenschutzpaketen in Gefährdungssituationen wurde entwickelt. Die wichtigsten Schutzmaßnahmen beinhalten Zaunmaterial zur schnellen Sicherung von Nutztierherden nach Wolfsübergriffen. Aktuell gibt es zwei territoriale Wolfspaare in Schleswig-Holstein, und die Zahl der ehrenamtlichen Wolfsbetreuer wurde auf etwa 70 erhöht.

Statistische Auswertung

Was ist passiert?
Umwelt
In welcher Region?
Ahrensbök
Genauer Ort bekannt?
Ahrensbök, Deutschland
Gab es Verletzte?
1 verletzte Person
Ursache
Verkehrsunfall, Angriffe durch Beutetiere
Beste Referenz
kn-online.de
Weitere Infos
schleswig-holstein.de