
In Schleswig-Holstein gibt es mehrere aktuelle Entwicklungen im Bereich der Windkraft und der Infrastruktur. Die Gemeinde Stockelsdorf plant eine Erweiterung ihrer Windenergieanlagen, um die finanziellen Einnahmen zu steigern. Die Öffnungsklausel des Landes ermöglicht eine Ausweitung der bestehenden Vorranggebiete für Windkraft. Dazu sind weitere Flächenuntersuchungen sowie Gespräche mit Projektentwicklern vorgesehen, wie LN Online berichtet.
In Großenbrode hingegen stellt sich die Situation an der Ostsee als problematisch dar. Drei von vier Deichen müssen dringend wiederhergestellt werden. Die anstehenden Wiederherstellungsarbeiten werden voraussichtlich Millionen kosten. Es wird zudem ein neuer, größerer Landesschutzdeich geplant, um die Küstenregionen besser vor Sturmfluten zu schützen. Die Abstimmungen zwischen Land und Gemeinde verlaufen jedoch nur langsam.
Windkraftprojekte in Heiligenhafen
In Heiligenhafen wird an einem Windkraftprojekt gearbeitet, das bis zum Sommer 2025 zwei Windkraftanlagen mit einer Höhe von 200 Metern nordöstlich von Dazendorf errichten soll. Dieser Windpark, der im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt wurde, soll jährlich 43,6 Millionen Kilowattstunden produzieren und damit einen Beitrag zur Energiewende leisten. Der Fundament- und Wegebau sowie die elektrischen Anschlüsse sind bereits abgeschlossen, allerdings hat sich der Zeitplan um rund 250 Tage verzögert. Die Inbetriebnahme ist nun für Juni 2025 geplant, wie Kreiszeitung berichtet.
Das Windkraftprojekt könnte über 20 Jahre hinweg rund 2,2 Millionen Euro pro Anlage an Gewerbesteuer und EEG-Erträgen generieren. Zudem erhält die Stadt Heiligenhafen eine Gewinnbeteiligung von 350.000 Euro pro Windkraftanlage. Weitere Standorte in Heiligenhafen und Gremersdorf werden auf mögliche Erweiterungen geprüft, wobei die rechtlichen Mindestabstände und Raumordnungsziele beachtet werden müssen. Aktuell steht ein Gerichtsurteil des Oberverwaltungsgerichts Schleswig aus, das die Planung für eine mögliche dritte Windkraftanlage beeinflussen wird.