Vorfall | Migration |
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Ort | Syrien, Deutschland, Bosnien und Herzegowina, Damaskus |
Ursache | Sturz von Assad, Rückkehrdebatten, Integration |
Seit dem überraschenden Sturz von Baschar al-Assad in Syrien braut sich eine hitzige Diskussion um die Rückkehr syrischer Flüchtlinge zusammen! Doch die Aussicht, dass viele von ihnen nach Syrien zurückkehren, ist fraglich. Der renommierte Migrationsforscher Jochen Oltmer warnt vor überzogenen Rückkehrerwartungen. Im Interview mit der Welt erklärt er, warum die Bindungen der Flüchtlinge an Deutschland nicht unterschätzt werden sollten. Nach den Erfahrungen in Jugoslawien zeigt sich: Selbst nach Kriegsende in Bosnien und Herzegowina kehrten nur wenige freiwillig zurück.
Oltmer zieht einen wichtigen Vergleich zur Geschichte: Nach dem Ende des Jugoslawienkrieges 1999 kehrten von 350.000 Geflohenen nur etwa 17.000 zurück. Diese Zahlen stimmen nachdenklich, denn auch in Syrien gibt es kaum Anzeichen für eine neue große Rückkehrwelle. Alle Erfahrungen zeigen: Geflüchtete Menschen bauen wesentlich stärkere Beziehungen zu ihrem Ankunftsland auf. In Deutschland ist das nicht anders. Knapp ein Viertel der in Deutschland lebenden Syrer besteht aus Schülern, die enge Wurzeln hier geschlagen haben. Kein Wunder also, dass viele Syrer Deutschland mittlerweile als ihre neue Heimat ansehen.
Verwaiste Hoffnungen auf Rückkehr
Also, was bedeutet all das für unsere Gesellschaft? Unternehmen, Schulen und Kommunen haben viel in die Integration dieser Menschen investiert! Oltmer gibt zu bedenken, dass Rückkehrforderungen diese Erfolge gefährden könnten. Lieber sollten wir uns darauf konzentrieren, die Potenziale der Menschen auszuschöpfen! Integration, so Oltmer, bleibt der einzige erfolgversprechende Weg.
Auch die politischen Entwicklungen in Syrien nähren diese Debatte weiter. Amnesty International hat jüngst auf Sicherheitsbedenken hinsichtlich einer Rückkehr hingewiesen, die nicht ignoriert werden dürfen. Zudem sind viele syrische Familien in Deutschland fest verwurzelt und sehen dort ihre Zukunft. Die Situation wird weiterhin von den Ereignissen in Syrien beeinflusst, da die Lage dort labil bleibt. Die Öffnung der Asylverfahren für Syrer wird vorübergehend eingefroren.
Die Zukunft der syrischen Diaspora
Klar ist: Die Rückkehrfrage ist komplex und geht weit über einfache Bekenntnisse hinaus. Ob es in naher Zukunft für viele Syrer einen Rückweg gibt, bleibt ungewiss. Die Migrationspolitik muss sich langfristig anpassen, um den neuen Realitäten gerecht zu werden, wie MSN berichtet. Die gesellschaftlichen Bindungen, sowohl emotional als auch wirtschaftlich, sind stark genug, um die Rückkehrdebatte vorsichtig anzugehen.
Die Diskussionen laufen heiß, die Meinungen sind geteilt, doch eine größere Rückkehrwelle scheint unwahrscheinlich. Gesellschaft und Politik müssen klug handeln, um die Chancen zu fördern, die in der Integration liegen. Denn eines ist sicher: Die Stimme der syrischen Diaspora wird bedeutender werden, während die politische Stabilität in Syrien selbst noch unsicher bleibt.