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Neue Flüchtlingsunterkunft auf historischem Boden in Dachau eröffnet!

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OrtDachau

Auf geschichtsträchtigem Boden in der Kufsteiner Straße, Dachau, erhebt sich ein neues Kapitel der Menschlichkeit. Hier, wo einst das Durchgangslager „Dachau-Rothschwaige“ der Nationalsozialisten stand, schlagen nun neue Wurzeln der Hoffnung aus dem Boden. Historisch bedeutend wurde das Gelände, indem es zuerst Zwangsarbeiter beherbergte und später, nach Kriegsende, heimatlose Menschen und Asylsuchende in verfallenden Baracken Unterschlupf fanden. Nun, Jahre später, wurde auf diesem Boden erneut eine Unterkunft für Geflüchtete eingeweiht, wie die Süddeutsche Zeitung berichtete.

Insgesamt 186 Menschen finden in vier neuen Häusern Platz, und die ersten sollen zu Beginn des Jahres einziehen. Landrat Stefan Löwl hebt hervor, dass die Unterkunft alle Kulturen willkommen heißt und betont, dass sie durch die Förderung der Selbstständigkeit eine bessere Integration ermögliche. “Ob arabischer Hintergrund oder deutsche Staatsbürgerschaft – wer auf dem angespannten Wohnungsmarkt kein Heim findet, kann hierherkommen”, betont Löwl.

Ein Zuhause ohne Luxus

“Von Luxus keine Spur!”, so mancher Gedanke beim Betreten der Unterkunft. Die Einrichtung ist schlicht, die Wände weiß, die Decken mit Lichtern bestückt, der Boden in Holzoptik gehalten. Dennoch sieht Landrat Löwl das Potenzial dieser simplen Gestaltung als Vorteil, besonders im Vergleich zu provisorischen Lösungen wie Containern oder Turnhallen. In jedem Haus gibt es acht Wohnungen, je mit drei Schlafzimmern, einem Wohn-Ess-Bereich und zusätzlichen Räumen für Verwaltung und Schulungen.

Eine der Besonderheiten dieser Unterkünfte ist das Fehlen gewohnter Annehmlichkeiten wie Internetzugang. Wie Radio TOP FM betont, könnte der fehlende Internetanschluss für die kommenden Bewohner eine Herausforderung darstellen. Gerade in einer modernen Welt, in der digitale Vernetzung zu den Grundbedürfnissen zählt, könnte dies die Integration erschweren.

Werte der Menschenfreundlichkeit

Bei der feierlichen Einweihung erzählte Oberbayerns Regierungspräsident Konrad Schober, dass das neue Heim ein Symbol des Wandels ist – von dunklen Zeiten des Menschenverachtens hin zu Tagen voller Mitmenschlichkeit. Gemeinsam mit christlichen und muslimischen Geistlichen wurde der Ort durch Gebete gesegnet und als Wegbereiter für zukünftige Bewohner gefeiert. „Es geht um die Menschen“, fasst Gerhard Last, protestantischer Pfarrer, zusammen und hebt dies als Kernbotschaft der Eröffnungsfeier hervor.

Eine zuversichtliche Zukunft auf historischem Boden – das neue Zuhause für Geflüchtete in Dachau ein Ort, der Brücken baut und ein Zeichen gegen Unmenschlichkeit setzt. Möge dieser Ort denen, die ihn betreten, Schutz und Hoffnung bieten, trotz der Herausforderungen, die auf sie warten.

Quelle
wom87