Vorfall | Rassismus |
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Datum | 03.12.2023 |
Ort | München,Berlin |
Ursache | toxische Umgebung |
Früher war alles besser! Zumindest, wenn man einem wachsenden Chor deutscher Prominenter und Institutionen Glauben schenken mag. X, ehemals bekannt als Twitter, wird nun von Stars und Institutionen gleichermaßen gemieden. Nach der Übernahme durch Elon Musk häufen sich die Beschwerden. Mehr als 60 prominente deutsche Persönlichkeiten haben ihre Koffer gepackt und melden ihren „eXit“. Darunter befinden sich bekannte Gesichter wie die Fernsehmoderatoren Dunja Hayali und Jo Schück sowie die Bestsellerautorin Anne Rabe. Auch prominente Institutionen wie das NS-Dokumentationszentrum in München und die Gedenkstätte Haus der Wannseekonferenz in Berlin stehen auf der langen Liste. Die Welt berichtet, dass die Plattform für viele zu toxisch geworden ist.
Der Grund für den Exodus? Hass und Hetze, das ist der Tenor der Breitseiten, die gegen die mittlerweile unmoderierte Plattform ausgeschossen werden. „Seit der Übernahme durch Elon Musk ist Twitter kein Ort mehr für freie und faire Meinungsäußerung“, steht in einem offenen Brief, der von ganzen 66 Persönlichkeiten unterzeichnet wurde. Laut Eike Stegen, dem Sprecher des Hauses der Wannseekonferenz, gehört solcher Unrat zur Tagesordnung. Die Plattform sei inzwischen ein Hort von Rassismus und Antisemitismus, berichten die Betroffenen.
Der digitale Exodus
Es scheint, als sei der „eXit von Twitter“ für viele Prominente in Deutschland unausweichlich. Der offene Abschiedsbrief, den unter anderem Hayali auf Instagram teilt, rechnet gnadenlos mit der einst beliebten Nachrichtenplattform ab. Die Signatur des Briefes verrät bekannte Namen aus Journalismus, Literatur und Gesellschaft, die nicht länger schweigen wollen.
Das Ausmaß der Abwanderung ist beträchtlich. Auch Institutionen wie das Haus der Wannseekonferenz haben den Stecker gezogen. In zehn Tagen schließt das Haus seinen X-Account und wendet sich Alternativen wie Bluesky und sozialen Medien wie TikTok oder Instagram zu. Wer hätte gedacht, dass ein Ort des Gedenkens in den sozialen Medien solch harsche Konsequenzen ziehen würde, um seinem Anspruch auf respektvolle Kommunikation gerecht zu werden?
Ein Appell an die Vernunft
Der Ausstieg aus sozialen Medien suggeriert für viele nicht nur einen Rückzug, sondern auch einen Aufbruch in eine menschenfreundlichere digitale Zukunft. Die Prominenten und Institutionen senden ein starkes Signal: Man ist nicht länger gewillt, Teil einer Plattform zu sein, die sich mehr und mehr dem Hass verschreibt.
Interessanterweise hat nicht nur der Musk-Effekt die Abwendung beschleunigt. Beachtenswert ist die Offenheit, mit der sich die Betroffenen von X distanzieren – ein Tabubruch, der in der digitalen Welt für Aufsehen sorgt. Selbst in sozialen Netzwerken wie Twitter, wo Hasskommentare leider an der Tagesordnung sind, wachsen die Aufrufe zur Besinnung.
So bleibt die Frage im Raum stehen: Ist dieser drastische Schritt angesichts des extremen Zuwachses an toxischen Inhalten tatsächlich unerlässlich? Fakt ist, dass der Abgang prominenter User öffentlichkeitswirksam ist und im besten Fall zum Nachdenken, wenn nicht sogar zu einem Umdenken anregt. Denn nicht alles, was glänzt, ist eben auch Gold!