Friedrich Merz spricht beim Tag der Industrie: Neue Antworten für Deutschland!

Am 23.06.2025 lädt der BDI zum Tag der Industrie in Berlin. Kanzler Merz thematisiert die Resilienz der deutschen Industrie.
Am 23.06.2025 lädt der BDI zum Tag der Industrie in Berlin. Kanzler Merz thematisiert die Resilienz der deutschen Industrie. (Symbolbild/MND)

Friedrich Merz spricht beim Tag der Industrie: Neue Antworten für Deutschland!

Bremerhaven, Deutschland - Heute, am 23. Juni 2025, findet im Berliner Gasometer der Tag der Industrie statt, zu dem der BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie) einlädt. Unter dem Motto „Neue Zeiten. Neue Antworten“ treffen sich hochrangige Vertreter der Wirtschaft, um zentrale Themen zu diskutieren, die die Zukunft der deutschen Industrie maßgeblich prägen werden. Neben Kanzler Friedrich Merz werden Finanzminister Lars Klingbeil, EU-Handelskommissar Maros Sefcovic, die Wirtschaftsweise Ulrike Malmendier sowie der litauische Wirtschaftsminister Lukas Savickas auf der Agenda stehen. Die Veranstaltung sorgt für viel Aufsehen, da Merz am nächsten Tag auch zum NATO-Gipfel in Den Haag reisen wird.

BDI-Präsident Peter Leibinger hebt die herausfordernde Lage der deutschen Industrie hervor und verlangt eine grundlegende Wende in der Wirtschaftspolitik. Die gegenwärtige Situation, geprägt von sinkender Wettbewerbsfähigkeit und einem Anstieg von 120.000 verlorenen Jobs im verarbeitenden Gewerbe anteilig durch Deindustrialisierung, ist alarmierend und ruft nach Lösungen.

Die Rolle der Wirtschaft in geopolitischen Zeiten

Anlässlich des bevorstehenden NATO-Gipfels wird auch die Frage der Souveränität Deutschlands und Europas in geopolitisch rauen Zeiten thematisiert. Die Mitgliedstaaten sollen laut NATO-Beschluss künftig 3,5 % ihrer Wirtschaftsleistung für Verteidigungsausgaben und 1,5 % für verteidigungsrelevante Infrastruktur aufbringen. Damit wird deutlich, dass die Industrie eine Schlüsselrolle in der Gesamtverteidigung einnimmt, was in den nächsten Jahren große Auswirkungen auf die Wirtschaft haben könnte.

Eine strukturelle Krise steht Deutschland bevor, dennoch zeigen mehrere Forschungsinstitute bereits erste positive Konjunkturprognosen für 2025 und 2026. Leibinger sieht damit einen Silberstreifen am Horizont und erkennt, dass sich die Stimmung in der Wirtschaft verbessert hat. Die Bundesregierung arbeitet an steuerlichen Entlastungen und Bürokratieabbau. Wichtig bleibt jedoch die Schaffung von guten Rahmenbedingungen für die Industrie, insbesondere in Bereichen wie Energieverfügbarkeit und Planbarkeit. Schließlich sind innovationsfähige Unternehmen in Deutschland hoch im Kurs.

Strategie für die Zukunft

Um den Investitionsstau zu überwinden, plädiert das DIW (Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung) für eine gesamteuropäische, wettbewerbsorientierte und strategische Industriepolitik. Das Augenmerk sollte dabei nicht auf nationalen Champions liegen, sondern auf der langfristigen Sicherung von Innovationsfähigkeit und Strukturwandel. Fördermittel sollen transparent und effektiv verteilt werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf Schlüsseltechnologien wie digitale Wirtschaft, Gesundheit und klimaschonende Technologien geworfen werden sollte. Ziel ist es, mit diesen Maßnahmen die Innovationskraft Deutschlands zu stärken.

Studien des Fraunhofer ISI stellen die wachsenden geopolitischen und strukturellen Herausforderungen für das produzierende Gewerbe in den Mittelpunkt. Ein zentraler Punkt ist die Dekarbonisierung der Industrie und das Finden von Handlungsbedarfen. Der Fokus muss weiterhin darauf liegen, komparative Vorteile zu identifizieren und wirtschaftliche Bereiche zu kräftigen, die für die strategische Souveränität Deutschlands und der EU von großer Bedeutung sind.

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen müssen, ob die angekündigten Strategien und Maßnahmen fruchten. Deutschland benötigt starke Impulse, um als Wirtschaftsmotor Europas weiterhin eine tragende Rolle zu spielen, während sich die geopolitischen Rahmenbedingungen rasant ändern.

Weitere Informationen finden Sie unter: ZDF, DIW, Fraunhofer ISI.

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OrtBremerhaven, Deutschland
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