Junge Freiwillige retten denkmalgeschützte Schätze im Ahrtal!
Junge Freiwillige retten denkmalgeschützte Schätze im Ahrtal!
Insul, Deutschland - Im Ahrtal, einer Region, die noch immer unter den Folgen der verheerenden Flut von 2021 leidet, strömen junge Menschen zusammen, um mit ihren Händen Geschichte zu bewahren. Das dritte Fluthilfecamp, das vom 5. bis 20. Juli 2025 in Insul und Bad Neuenahr-Ahrweiler stattfindet, zieht 300 freiwillige Helfer an, die sich der Restaurierung denkmalgeschützter Gebäude widmen. Diese engagierten jungen Leute kommen überwiegend aus den Jugendbauhütten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und bringen ihre Tatkraft in rund 20 beschädigte Bauwerke ein.
Die hohe Nachfrage nach diesem Camp zeigt, wie sehr das Interesse an der Denkmalpflege gewachsen ist. Mit traditionellen Handwerkstechniken, wie Lehmbau und Zimmerei, stellen die Teilnehmer ihre Fähigkeiten unter Beweis. Lina Platz, eine 22-Jährige aus Bad Bergzabern, ist bereits zum dritten Mal dabei und absolviert eine Ausbildung zur Kunstglaserin. Auch Bernhard Vollmeier, 22, aus Mannheim, schneidet mit Geschick einen neuen Balken zurecht und ist wiederholt Teil des Camps.
Engagement für die Zukunft
Laura Haverkamp, die Projektleiterin, hebt die große Bedeutung des Camps rund um das Datum des Jahrestages der Flut am 14. Juli hervor. „Es ist ein Zeichen des Erinnerns und der Hoffnung“, sagt sie. Die rheinland-pfälzische Jugendministerin Katharina Binz besuchte die Freiwilligen und lobte ihr Engagement: „Die Arbeit, die hier geleistet wird, ist nicht nur für die Gebäude wichtig, sondern auch für das Zusammengehörigkeitsgefühl der Gemeinschaft.“
Das Engagement der Teilnehmenden hat eine lange Tradition. Bereits im Juni 2024 fand ein Fluthilfecamp im Ahrtal und in Swisttal statt, bei dem zahlreiche aktuelle und ehemalige Jugendbauhüttler aus ganz Deutschland ehrenamtlich im Einsatz waren. Unter dem Motto „Kulturgut in GefAHR! Wir helfen weiter“ wurde der Aufbau historischer Bauten vorangetrieben. Unterstützung kam von Fachleuten aus acht Gewerken, darunter Zimmerer, Maler und Restauratoren, die sich um die dauerhafte Sicherung des historischen Erbes sorgten. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz macht damit deutlich, welch hohen Stellenwert der Erhalt kultureller Schätze in unserer Gesellschaft hat.
Ein Blick in die Zukunft der Denkmalpflege
Die Teilnehmenden der Jugendbauhütten haben die Möglichkeit, während ihrer Zeit im Camp wertvolle Fähigkeiten zu erlernen, die weit über die praktische Arbeit hinausgehen. In Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und unterstützt durch die ijgd (Internationale Jugendgemeinschaftsdienste) können sie ein Freiwilliges Soziales Jahr oder einen Bundesfreiwilligendienst im Bereich Denkmalschutz absolvieren. Die Programme bieten Einblicke in verschiedene Arbeitsbereiche wie Archäologie, Tischlerei und Malerrestaurierung und ermöglichen den jungen Menschen, sich mit der Geschichte und den Stil-Elementen des Bauens auseinanderzusetzen.
Die Jugendbauhütten richten sich an Personen im Alter von 16 bis 26 Jahren und starten jedes Jahr am 1. September ihre Programme. Für alle, die sich für ein Engagement im Bereich Denkmalschutz interessieren, gibt es viele Möglichkeiten, diese wertvollen Erfahrungen zu sammeln und gleichzeitig zur Erhaltung unseres Kulturerbes beizutragen. Das Fluthilfecamp im Ahrtal ist nur ein Beispiel für die zahlreichen Initiativen, die in dieser Hinsicht auf die Beine gestellt werden.
Wie es scheint, ist das Interesse an der Denkmalpflege nicht nur hoch im Kurs, sondern die jungen Freiwilligen zeigen auch, dass sie ein gutes Händchen haben, wenn es darum geht, der Geschichte neues Leben einzuhauchen. Die Zukunft des deutschen Kulturerbes scheint in guten Händen zu sein.
Weitere Informationen zu den Aktivitäten der Jugendbauhütten und Möglichkeiten für freiwillige Einsätze finden Interessierte unter denkmalschutz.de und ijgd.de.
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Ort | Insul, Deutschland |
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