Öffentliches Fußball-Fieber: Wo bleibt die EM-Party in MV?

Öffentliches Fußball-Fieber: Wo bleibt die EM-Party in MV?

Rostock, Deutschland - In Mecklenburg-Vorpommern stehen die Fußball-Europameisterschaften der Frauen vor der Tür, und während das deutsche Nationalteam bereits im Viertelfinale eines internationalen Turniers spielt, dauert es nicht lange, bis die Stadt Rostock einen eindrucksvollen Schritt in die Zukunft wagt. Aktuell jedoch kann man die Stimmung nicht gerade als euphorisch bezeichnen: Kaum Public Viewings werden zur EM angeboten, was nicht nur die allgemeine Begeisterung bremsen könnte, sondern auch negative Auswirkungen auf das Gemeinschaftsgefühl und den Tourismus in der Region zeigt, wie die Ostsee-Zeitung berichtet.

Die fehlenden Veranstaltungen stellen nicht nur ein Manko für die Fans dar, sondern auch für den notwendigen Fortschritt in der Gleichberechtigung im Sport. Besucherinnen und Besucher könnten die Europameisterschaft als Möglichkeit nutzen, um positive Energie und das Wir-Gefühl zu stärken. Public Viewings wären ideal, um sowohl Urlauber als auch Einheimische zusammenzubringen.

Rostock blickt optimistisch in die Zukunft

Doch es gibt auch Lichtblicke: Rostock hat sich als ein hervorragender Gastgeber etabliert, was die Chancen auf die Austragung der Frauen-EM 2029 erhöht. Im Rahmen der letzten Spiele, die die Frauenmannschaft 2023 in Rostock gegen Dänemark und 2024 gegen Polen austrug, konnte die Stadt immerhin knapp 20.000 Zuschauer begeistern, wie der Nordkurier berichtet. Die Fauna der Stadt, gepaart mit der Leidenschaft der Fans, macht Rostock zu einem vielversprechenden Bewerber für die EM-Austragung.

Mit einem soliden Antrag, unterstützt von der Bürgerschaft, plant Rostock die Ausrichtung von Gruppen- und Viertelfinalpartien. Neben dem Ostseestadion ist eine Fanzone an verschiedenen prominenten Standorten in der Innenstadt dazu vorgesehen. Die Begeisterung für den Frauenfußball dürfte mit dieser positiven Entwicklung stetig zunehmen.

Engagement für Gleichstellung im Sport

Ein zusätzliches Augenmerk liegt auf dem fließenden Übergang zu mehr Geschlechtergerechtigkeit im Sport. Das Projekt „Klischeefrei im Sport – no stereotypes“, vom Bundesfamilienministerium und dem DFB ins Leben gerufen, hat das Ziel, die Sichtbarkeit von Frauen im Fußball zu erhöhen. Bundesfrauenministerin Lisa Paus hebt hervor, wie wichtig es ist, mehr mediale Aufmerksamkeit auf weibliche Sportlerinnen zu lenken, um Klischees abzubauen und ein klischeefreies Umfeld im Fußball zu schaffen.

Mit der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen, die am 20. Juli 2023 in Australien und Neuseeland beginnt, kann die Diskussion über Gleichstellung und Geschlechtergerechtigkeit erneut angefacht werden. Ziel ist es, mehr Chancengleichheit im Fußball zu schaffen, wobei auch andere Sportarten ab 2024 in den Fokus rücken sollen.

Die Suche nach Medienberichterstattung ohne Klischees und die Förderung einer diversitätsbasierten Kultur bildet den Kern dieses Engagements, und je mehr Städte wie Rostock aktiv an dieser Bewegung teilnehmen, desto mehr kann der Fußball als Plattform für Gleichstellung genutzt werden. Die Vorfreude auf die kommenden Spiele wird angeheizt durch die Hoffnung auf mehr Public Viewings und Veranstaltungen, die wie ein Katalysator für die Gemeinschaft wirken können.

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OrtRostock, Deutschland
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