Auricher Kranichgruppe faltet 1000 Friedenstauben für Hiroshima

Auricher Kranichgruppe faltet 1000 Friedenstauben für Hiroshima
Aurich, Deutschland - Die Auricher „Kranichgruppe“ hat mit großer Hingabe 1000 Origami-Kraniche gefaltet, die jetzt nach Hiroshima aufbrechen. Diese eindrucksvolle Aktion ist nicht nur ein Zeichen der Erinnerung, sondern auch ein klarer Appell gegen die atomare Aufrüstung. Ein Ziel, das angesichts der weltpolitischen Lage leider aktueller denn je ist, wie NWZonline berichtet.
Getragen vom Geist der Hoffnung geht es den Mitgliedern der Kranichgruppe darum, die Lehren aus der Vergangenheit wachzuhalten. Die Kraniche, die in Wohnzimmern, Klassenzimmern und Gemeindehäusern in Aurich gefaltet wurden, sollen nicht nur an die schrecklichen Ereignisse von Hiroshima erinnern, sondern auch für Frieden und Menschlichkeit eintreten. Diese Aktion erfolgt in Vorbereitung auf den Hiroshima-Gedenktag am 6. August.
Die Geschichte von Sadako Sasaki
Ein zentraler Bezugspunkt dieser Friedensbotschaft ist die bewegende Geschichte von Sadako Sasaki, die den Atombombenabwurf 1945 überlebte, aber später an Leukämie erkrankte. Sadako begann im Alter von 11 Jahren, Kraniche zu falten, in der Hoffnung, damit ihre Genesung zu unterstützen. Sie faltete mehr als 1.000 Kraniche, bevor sie im Oktober 1955 im Alter von nur 12 Jahren starb. Diese Geschichte wird nicht nur in Japan, sondern auch international aufgearbeitet und ist ein fester Bestandteil der Friedensbildung in Schulen, wie DW berichtet.
Ein besonders berührendes Detail ist, dass Sadakos Klassenkameraden die fehlenden Kraniche zu ihrem Grab legten. Ihre Geschichte wird in Japan von Generation zu Generation weitergegeben, und das Denkmal für Sadako im Hiroshima Peace Memorial Park ist ein Symbol für diesen unermüdlichen Kampf für Frieden und gegen das Vergessen.
Ein Appell, der über Generationen hinweg wirkt
Die Auricher Kranichgruppe hebt hervor, dass ihre Aktion nicht nur ein Gedenken an Sadako und die Opfer von Hiroshima ist, sondern auch eine Mahnung, Kriege zu meiden. Die 1000 Kraniche werden an die Friedenskooperative in Bonn geschickt und von dort nach Hiroshima transportiert. Kraniche, die später eintreffen, sind für eine Aktion zur Unterstützung des UN-Atomwaffenverbotsvertrags vorgesehen, den Deutschland bislang nicht unterzeichnet hat.
Darüber hinaus ist auch der Neffe von Sadako, Sumiyuki Sasaki, aktiv. Er führt derzeit eine Kampagne, um Sadakos gefaltete Origami-Kraniche in das UNESCO Memory of the World Register aufzunehmen. Diese Kraniche, die während ihrer Leukämiebehandlung entstanden, sollen als Warnung an kommende Generationen dienen.
Globale Bewegung für den Frieden
Sadako Sasakis Ehrung hat sich zu einer weltweiten Bewegung entwickelt, bei der Menschen, insbesondere Kinder, Kraniche falten und diese nach Hiroshima senden. Jedes Jahr nehmen Tausende an der Gedenkveranstaltung am Kinder-Friedens-Denkmal im Hiroshima Friedenspark teil. Hier wird die Botschaft über Frieden und die Verhinderung eines Atomkriegs lebendig gehalten.
Mit der Aktion der Auricher Kranichgruppe wird nicht nur eine Verbindung zu Sadakos Vermächtnis bestehend aus Hoffnung und Frieden geschaffen, sondern auch ein nachhaltiges Zeichen gegen Gewalt und Krieg gesetzt.
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Ort | Aurich, Deutschland |
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