Behrens verschärft Stadionregeln: Fans fordern Dialog statt Repression!

Behrens verschärft Stadionregeln: Fans fordern Dialog statt Repression!
Braunschweig, Deutschland - Im Fußball ist die Leidenschaft der Fans unbestreitbar, doch in Niedersachsen stehen derzeit die Themen Sicherheit und Gewaltprävention im Fokus. Insbesondere die letzten Derbys zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 brachten die Problematik gewaltsamer Ausschreitungen ins Licht, die von der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens mit strengen Maßnahmen beantwortet werden.
Die Ministerin, die von Fans bereits als Feindbild wahrgenommen wird, hat sich seit ihrem Amtsantritt einem strengen Kurs verschrieben. Anstelle eines Dialogs mit den Fan-Gruppierungen setzt sie auf härtere Strafen und ein Maßnahmenpaket, das von leeren Blocken im Stadion bis hin zu einem Verbot von bestimmten Materialien reicht. Diese Strategie hat bereits zur Folge gehabt, dass zwei Derbys unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen werden mussten. Bei der zuletzt stattgefundenen 223. Innenministerkonferenz forderte Behrens die Vereine auf, gemeinsam mit einer zentralen Stadionverbotskommission von DFB und DFL einen Katalog an Maßnahmen zur Gewaltsensibilisierung zu erstellen.
Gemeinsame Initiative von Vereinen und Polizei
Aber nicht nur Behrens ist aktiv. Die Clubs Hannover 96 und Eintracht Braunschweig arbeiten gemeinsam mit der Polizei an einem Konzept, um den Randalen von Ultras einen Riegel vorzuschieben. Hinter diesem Schritt stehen die Ausschreitungen beim Niedersachsenderby im November 2023, die zahlreichen Polizisten und Ordnern zusetzten. So begegnet man nun der steigenden Gewalt mit einer Projektgruppe, die Präventionsstrategien entwickeln und Vorfälle aufarbeiten soll, um rechtzeitig gegen solche Randale vorzugehen.
Für die ersten Maßnahmen haben sich die Verantwortlichen von Hannover 96 und Eintracht Braunschweig ehrgeizige Ziele gesetzt. Sie beabsichtigen, bis zum nächsten Niedersachsenderby im April 2024 einen umfangreichen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten, zu dem auch bauliche Änderungen und verbesserte Einlasskontrollen zählen sollen. Die Präsidentin von Eintracht Braunschweig, Nicole Kumpis, hat zudem die Bedeutung der Fan-Einbindung hervorgehoben, während Geschäftsführer von Hannover 96, Martin Kind, die Brisanz des Themas Gewalt im Stadion unterstrich.
Zur Verantwortung gezogen werden
Mit Blick auf die steigenden Kosten für Polizeieinsätze, die sich auf über eine Million Euro rund um das letzte Derby beliefen, plant Behrens, dass die Vereine künftig an diesen Kosten beteiligt werden sollen, sollten sich die Zustände nicht bessern. Bei den gewaltsamen Ausschreitungen hatten zahlreiche Polizisten und Ordner Verletzungen erlitten. Eintracht-Geschäftsführer Benz äußerte sich nach diesen Vorfällen geschockt und sprach sich gegen eine Übernahme der Polizeikosten durch den Verein aus.
Es ist nicht nur in Niedersachsen ein Thema, das die Verantwortlichen bewegt. Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) setzt sich für Gewaltprävention im Fußball ein und hat verschiedene Maßnahmen entwickelt. Unter dem Programm „Fair ist mehr“ bündelt der DFB seine Ansätze zur Extremismus- und Gewaltprävention. Dabei geht es darum, Gewalt im Fußball frühzeitig zu erkennen und ihnen entgegenzuwirken.
Diese Entwicklungen zeigen, dass es ein breites Spektrum an Ansätzen gibt, die gemeinsam mit den Fans, Vereinen und der Polizei an einer positiven Wende im Fußball gearbeitet wird. Ob die Maßnahmen greifen und die Stadien wieder zu einem Ort der Passion und Freude werden, bleibt abzuwarten.
Für die Leser:innen in Niedersachsen stellt sich jetzt die Frage: Wie wird das Derby der Gefühle, das schon immer zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 herrschte, in Zukunft aussehen? Für Antworten und Meinungen sind die Fans gefragt.
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Ort | Braunschweig, Deutschland |
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