HPV: Gefährliche Irrtümer und die Bedeutung der Impfung für alle!

Erfahren Sie, wie HPV-Infektionen übertragbar sind und welche Schutzmaßnahmen sowie Impfempfehlungen es gibt.
Erfahren Sie, wie HPV-Infektionen übertragbar sind und welche Schutzmaßnahmen sowie Impfempfehlungen es gibt. (Symbolbild/MND)

HPV: Gefährliche Irrtümer und die Bedeutung der Impfung für alle!

Celle, Deutschland - Was wissen wir über HPV und die damit verbundenen Gesundheitsrisiken? Der Humanes Papillomavirus (HPV) hat sich als die häufigste sexuell übertragbare Infektion etabliert und kann über 200 verschiedene Typen aufweisen. Der medizinische Blick auf HPV wird von Dr. Sophie Servaes, Gynäkologin in Tielt, maßgeblich geprägt. Laut ihrer Einschätzung kann sich HPV jahrelang im Körper verstecken, ohne Symptome zu verursachen. Doch gerade diese Unsichtbarkeit birgt ein hohes Risiko, da HPV nicht nur Frauen, sondern auch Männer betrifft – ein häufiger Irrtum, den viele haben.

HPV ist nicht nur ein Thema für Frauen, denn auch Männer können sich infizieren und daran erkrankte Statistiken sind alarmierend: Jährlich erkranken in Deutschland rund 10.000 Männer an Peniskrebs, Analkrebs oder Kopf-Hals-Karzinomen, die allesamt durch HPV begünstigt werden können. In vielen Fällen bleibt die Infektion unentdeckt, da 90 % der Menschen nicht einmal wissen, dass sie betroffen sind. Ein weiteres oft weitverbreitetes Missverständnis ist, dass ein Kondom allein vollständigen Schutz bietet – das ist falsch, denn HPV kann auch Hautberührungen übertragen werden.

HPV und Krebsrisiken

Die Risiken von HPV sind umfassend. Für ca. 99 % aller Zervixkarzinome sind HPV-Infektionen verantwortlich, wobei etwa 50 % der Fälle auf den Hochrisiko-Typ HPV16 zurückzuführen sind. Für Frauen ist es wichtig, regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen, wie den Pap-Test, wahrzunehmen, um frühe Veränderungen zu erkennen. Leider zeigen Statistiken, dass jährlich in Deutschland etwa 4.600 Frauen an Gebärmutterhalskrebs erkranken, von denen rund 1.500 sterben.

Doch nicht nur Frauen sind betroffen. Etwa 25 % der durch HPV verursachten Krebsarten betreffen Männer. Angebote zur HPV-Impfung, wie die von Providence, sind also für beide Geschlechter von Bedeutung. Insbesondere die HPV-Impfung hat sich als wirksames Mittel erwiesen, um bis zu 90 % der Infektionen zu verhindern. Ab dem Schuljahr 2023 wird die Impfung bei Schülern ab der 4. Klasse kostenlos angeboten, um die Quote zu steigern.

Impfempfehlungen und Prävention

Impfungen spielen eine zentrale Rolle in der Prävention. Ein Grundsatz lautet: Je früher, desto besser. Jugendliche sollten die Impfungen idealerweise vor dem 15. Lebensjahr erhalten. Bei der Impfung werden nur geringe Mengen Aluminium als Adjuvanz verwendet, die als sicher gelten. Der Impfstoff Gardasil® 9 schützt vor mehreren HPV-Typen und bietet sowohl Jungen als auch Mädchen Schutz.

Die Impfquote ist in den letzten Jahren gestiegen. Beispielsweise lag sie bei 15-jährigen Mädchen im Jahr 2024 bei 58,4 %, während sie bei Jungen auf 36,9 % anstieg. Dennoch liegt die allgemeine Impfquote noch unter dem angestrebten Ziel von 80 % bis 2030. Dieser Umstand muss möglichst angegangen werden, um die Gesundheit aller zu schützen.

Abschließend ist festzuhalten: HPV kann ernsthafte Folgen haben, aber mit der richtigen Aufklärung, Impfung und regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen kann das Risiko erheblich reduziert werden. Es liegt an uns allen, aufmerksam zu sein und die Gesundheit ernst zu nehmen.

Für weitere Informationen und medizinische Aufklärung über HPV empfiehlt sich ein Blick auf die Informationen von elle.be, cancer.fr und bvf.de.

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OrtCelle, Deutschland
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