Ludwig Hemken: Ehemaliger Kämmerer von Emden verstorben mit 89 Jahren

Ludwig Hemken: Ehemaliger Kämmerer von Emden verstorben mit 89 Jahren

Emden, Deutschland - Am 16. Juni 2025 trauert die Stadt Emden um Ludwig Hemken, der im Alter von 89 Jahren verstorben ist. Hemken, der als einer der einflussreichsten Kämmerer der Stadt in die Geschichte einging, prägte Emden vor allem in den 90er-Jahren entscheidend mit. Geboren im Landkreis Leer und aufgewachsen in bescheidenen Verhältnissen, begann er 1956 seine Karriere in der Stadtverwaltung als einfacher Mitarbeiter der Kämmerei.

Im Laufe seiner Laufbahn stieg Hemken zum Amtsleiter der Kämmerei auf und wurde schließlich Erster Stadtrat für Finanzen. Besondere Herausforderungen stellte das Jahr 1994 dar, als er mit der Bereitstellung von 24 Millionen Mark für den Schuldenabbau der Stadt konfrontiert wurde. Zusammen mit Stadtbaurat Jan Röttgers und Oberbürgermeister Alwin Brinkmann gehörte er zu den prägenden Figuren der städtischen Führung in dieser Zeit. Seine unparteiliche Haltung und seine Finanzkompetenz wurden von den Bürgerinnen und Bürgern geschätzt.

Ein Leben für die Gemeinschaft

Nach seiner aktiven Zeit engagierte sich Hemken stark im gemeinnützigen Sektor. Er war nicht nur maßgeblich am Aufbau der Stiftung Hermann und Cäcilie Isensee beteiligt, sondern spielte auch eine entscheidende Rolle beim Entstehen eines Hospizes in Emden. Neulich wurde bekannt, dass die Stiftung einen Zuwendungsbescheid für den Neubau eines Wohn- und Schlaftraktes für das Frauenhaus Emden in Höhe von über 1 Million Euro erhalten hat. Dieses Projekt wurde von Ludwig Hemken vertreten und die erste Antragstellung fand bereits im April 2020 in Zusammenarbeit mit der Stadt Emden und der Arbeiterwohlfahrt Emden statt. Unterstützt wurde das Vorhaben auch von Johann Saathoff, der in der Entscheidungsphase half.

Die finanziellen Rahmenbedingungen sind vielversprechend: Die projektierten Baukosten belaufen sich auf 1.532.000 Euro, von denen mehr als 1 Million Euro bezuschusst werden. Der Zuschuss beträgt damit über 70 Prozent der Gesamtkosten, was die Dringlichkeit und Notwendigkeit dieser Maßnahme eindrucksvoll unterstreicht. Hierbei setzte das niedersächsische Sozialministerium, unter Leitung von Dr. Andreas Philippi, auf eine schnelle Umsetzung.

Persönliche Interessen und Sportlichkeit

Doch nicht nur geschäftlich hinterließ Hemken seine Spuren. Er war ein Mann der vielen Talente: Musisch interessiert, stets engagiert in der Musikschule – heute bekannt als Musische Akademie und sportlich aktiv in verschiedenen Disziplinen. Hemken, bekannt für seine dichte, weiße Haarpracht, konnte man oft auf seinem Fahrrad in Wolthusen antreffen. Trotz seines manchmal mürrischen Gesichtsausdrucks war er für seinen Humor und seine Menschlichkeit bekannt, was ihn in der Gemeinschaft beliebt machte.

Der Verlust von Ludwig Hemken wird in Emden als schwerer Schlag empfunden. Seine Leistungen und sein unermüdlicher Einsatz für die Stadt werden in guter Erinnerung bleiben. Weitere Informationen zu den laufenden Projekten der Stadt Emden sind unter Stadtentwicklung Emden zu finden.