Erschütternde Angriffe auf religiöse Minderheiten in Syrien: 22 Tote!

Bericht über den Selbstmordanschlag auf die Mar-Elias-Kirche und die eskalierende Gewalt gegen religiöse Minderheiten in Syrien.
Bericht über den Selbstmordanschlag auf die Mar-Elias-Kirche und die eskalierende Gewalt gegen religiöse Minderheiten in Syrien. (Symbolbild/MND)

Erschütternde Angriffe auf religiöse Minderheiten in Syrien: 22 Tote!

Damaskus, Syrien - In den letzten Tagen hat sich die Situation in Syrien erneut dramatisch zugespitzt. Nach einem verheerenden Selbstmordanschlag auf die griechisch-orthodoxe Mar-Elias-Kirche in Damaskus, bei dem 22 Menschen ihr Leben verloren und über 60 verletzt wurden, warnen die Menschenrechtsorganisation Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) vor einer alarmierenden Eskalation der Gewalt gegen religiöse und ethnische Minderheiten im Land. anfdeutsch.com berichtet, dass neu erstarkte islamistische Machthaber in Damaskus maßgeblich für diese Unsicherheiten verantwortlich sind. Der Anschlag wird dem „Islamischen Staat“ (IS) zugeschrieben, der unter den gegenwärtigen Umständen nahezu unbehelligt operiert.

Die GfbV hebt hervor, dass Gruppen wie Kurd:innen, Drus:innen, Alawit:innen und Christ:innen inzwischen als Feindbilder gelten. Laut Dr. Kamal Sido, dem Nahostreferenten der GfbV, ist die Lage für die verbleibenden christlichen Gemeinschaften in Syrien besonders prekär. Vor dem Bürgerkrieg lebten rund drei Millionen Christ:innen im Land, heute sind es nur noch etwa 300.000. Die meisten davon gehören der griechisch-orthodoxen Kirche an, deren Anhänger nun in ihrer Existenz bedroht sind.

Gewalt gegen die Drusische Minderheit

Die Lage hat sich auch für die drusische Minderheit zuspitzt, die bereits mehr als 70 Menschenleben verloren hat, darunter viele Drusen. Ein jüngster Angriff auf die Stadt Sahnaja, verübt von syrischen Sicherheitskräften und regierungsnahen Milizen, hat das Land erschüttert. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden 23 Drusen in einem Hinterhalt getötet, was erneut die fragil gewordene Gesellschaft in Syrien spiegelt. t-online.de beleuchtet die Hintergründe der Gewalt, die durch die Verbreitung eines als beleidigend empfundenen Tonmitschnitts ausgelöst wurde.

Die Drusen, eine religiöse Minderheit mit Wurzeln im schiitischen Islam, haben in der Vergangenheit oft eine nahestehende Haltung zur Regierung von Baschar al-Assad eingenommen, jedoch sind einige unter der neuen islamistischen Führung skeptisch gegenübergestellt. Hikmat al-Hidschri, ein geistlicher Führer der Drusen, hat die jüngsten Ausschreitungen verurteilt und ein internationales Eingreifen gefordert. Die anhaltende Gewalt zwingt viele dazu, über ihre Zukunft in Syrien nachzudenken.

Ungewisse politische Zukunft

Leider zeichnet sich kein schnelles Ende der Gewalt ab. Die neue Regierung unter Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa steht in der Kritik. Ihm wird oberflächlich Veränderung und eine problematische Rhetorik vorgeworfen, während die Realität auf den Straßen eine andere Sprache spricht. Die militanten Akteure im Land handeln oft eigenständig und verfolgen eigene Interessen, was das gesamte verzweigte Machtgefüge weiter destabilisiert. spiegel.de erläutert die rivalisierenden Gruppen, die in einem ständigen Machtkampf stehen.

Die Frage bleibt, wie lange die Gewalt gegen religiöse und ethnische Minderheiten in Syrien noch zunehmen muss, bis eine internationale Reaktion erfolgt. Die GfbV fordert daher eine deutliche Haltung der deutschen Medien und Politik gegen die Machtergreifung islamistischer Milizen. Andernfalls könnte die Abwanderung der letzten Gläubigen aus dem Land zur bitteren Realität werden.

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OrtDamaskus, Syrien
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