Göttingen plant grünes Nahwärmenetz: Förderantrag für Studie gestellt!

Die Stadt Göttingen plant eine Machbarkeitsstudie für ein Nahwärmenetz im Quartier Mittelberg, gefördert durch das BAFA.
Die Stadt Göttingen plant eine Machbarkeitsstudie für ein Nahwärmenetz im Quartier Mittelberg, gefördert durch das BAFA. (Symbolbild/MND)

Göttingen plant grünes Nahwärmenetz: Förderantrag für Studie gestellt!

Göttingen, Deutschland - Die Stadt Göttingen plant, in dem Quartier Mittelberg ein Nahwärmenetz zu etablieren, und hat dafür eine Machbarkeitsstudie beantragt. Wie goettingen.de berichtet, wurde der Förderantrag beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) im Rahmen der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) eingereicht. Nun heißt es abwarten – die Beauftragung der Studie steht und fällt mit einer positiven Förderzusage des BAFA.

Doch was genau soll in der Studie untersucht werden? Ziel ist es, die technische Realisierbarkeit und wirtschaftliche Tragfähigkeit eines klimafreundlichen Wärmenetzes zu evaluieren. Dabei stützt sich das Vorhaben auf Erkenntnisse aus dem Integrierten Energetischen Quartierskonzept Mittelberg, das zwei geeignete Versorgungsgebiete festgelegt hat. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Wilhelm-Busch-Grundschule und der Evangelisch-Lutherischen Kindertagesstätte St. Martin als zentrale „Ankerkunden“. Bezogen sollen diese beiden Einrichtungen, die bisher mit Erdgas beheizt werden, zukünftig über ein erneuerbares Nahwärmenetz versorgt werden.

Vielfalt der Fördermöglichkeiten

Die Machbarkeitsstudie könnte nicht nur zur Planung des Wärmenetzes beitragen, sondern auch als Sprungbrett für weitere Fördermittel dienen. Diese Fördermittel sind im Rahmen des BEW verfügbar. Interessanterweise wird das Förderprogramm durch vier aufeinander aufbauende Module strukturiert, wie auf bafa.de zu lesen ist.

Das erste Modul umfasst Transformationspläne und Machbarkeitsstudien für Wärmeversorgungsprojekte, die mehr als 16 Gebäude oder 100 Wohneinheiten versorgen. Hierbei können bis zu 50% der förderfähigen Kosten, maximal jedoch 2 Millionen Euro, als nicht rückzahlbarer Zuschuss beantragt werden. Ziel dieser Förderungen ist es, bis 2045 bestehende Wärmenetzsysteme in treibhausgasneutrale Systeme umzubauen.

Ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit

Deutschland hat sich ambitionierte Ziele gesetzt: Bis 2045 soll Netto-Treibhausgasneutralität erreicht werden, während die EU dieses Ziel bis 2050 anstrebt. Die Förderdatenbank hebt hervor, dass die Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) zur Förderung der Treibhausgasneutralität in der Energieversorgung beitragen soll. Hierbei sehen die EU-Vorgaben vor, dass bis 2030 mindestens 32% erneuerbare Energien im Bruttoendenergieverbrauch eingesetzt werden.

Mit den verschiedenen Modulen der BEW wird ein attraktives Angebot geschaffen, das sowohl Neubauten als auch die Transformation bestehender Wärmenetze unterstützt. Das in Göttingen geplante Nahwärmenetz könnte somit nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von CO2-Emissionen leisten, sondern auch als Beispiel für andere Städte dienen.

Der Weg für die Durchführung der Machbarkeitsstudie ist bis Mitte 2026 vorgesehen. Sollte alles gut verlaufen, steht der Stadt Göttingen ein wichtiger Schritt in eine umweltfreundlichere Zukunft bevor.

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OrtGöttingen, Deutschland
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