Städte im Raum Braunschweig: Klare Pläne gegen die nächste Hitzewelle!

Städte im Raum Braunschweig: Klare Pläne gegen die nächste Hitzewelle!

Goslar, Deutschland - Die Region hat in letzter Zeit unter einer intensiven Hitzewelle gelitten und weitere heiße Tage stehen bevor. Angesichts dieser Herausforderungen suchen die Städte nach innovativen Lösungen, um das Leben der Bürger an heißen Tagen zu erleichtern. Regionalheute berichtet über verschiedene Maßnahmen, die in mehreren Städten umgesetzt werden, um dem Hitzestress entgegenzuwirken.

In Braunschweig findet eine dezernatsübergreifende Auseinandersetzung mit der Hitze statt. Hier wurde das Verbundprojekt Co-Adapted Braunschweig (COABS) ins Leben gerufen, das konkrete Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität der Bürger an heißen Tagen veröffentlicht hat. Eine neue Karte mit sogenannten „kühlen Orten“ wird erstellt, die Parks, beschattete Sitzbänke und Trinkbrunnen umfasst. Zudem werden ungenutzte Flächen in sogenannte Pocketparks umgewandelt, während Neubauten mit Sonnenschutzvorrichtungen sowie Dach- und Fassadenbegrünungen ausgestattet werden. Auch die Haltestellen des öffentlichen Personennahverkehrs bekommen Wetterschutz und Gründächer.

Maßnahmen zur Abkühlung

In Goslar wurde die Aufstellung von öffentlichen Trinkbrunnen an sechs Standorten beschlossen, um die Möglichkeit zum kostenlosen Wasserkonsum zu fördern. Zudem nimmt die Stadt an der Initiative „Refill Deutschland“ teil. Bürger können nun Hitzeschutzzonen online und über die Goslar-App aufrufen, was besonders wichtig ist, um Vulnerable Gruppen zu unterstützen. Zur weiteren Verbesserung der Aufenthaltsqualität werden drei spezielle, begrünte Bänke angeschafft. Auch die Bürger werden aktiv einbezogen: Sie können bis zum 26. September 2025 bei der Begrünung ihrer Immobilien Unterstützung erhalten.

Helmstedt setzt auf das Prinzip der Entsiegelung. Hier werden städtische Flächen begrüned, wie etwa der Holzberg und die Leuckartstraße. Schattenspender und Baumpflanzungen sollen für Abkühlung sorgen. Ein Augenmerk gilt auch den ökologischen Aspekten: Elemente der „Schwammstadt“ werden eingeführt, um Regenwasser zu bewirtschaften. Zudem wird es Trinkbrunnen auf dem Gröpern und am neuen Einzelhandelsmarkt geben.

Gifhorn hat ein Klimaanpassungskonzept (KlaK) in Entwicklung, das auch die Bürgerbeteiligung einbezieht. Eine Ideenkarte für den Standort von Trinkwasserbrunnen wird bis zum 31. August bereitgestellt, außerdem wird eine Klima-Umfrage durchgeführt. Grünpatenschaften sollen den Bürgern die Möglichkeit geben, aktiv zum Stadtgrün beizutragen.

Fehlende Abkühlung erkennen

Dass die Problematik der städtischen Wärmeinseln ernst genommen werden muss, ist auch den Fachleuten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) klar. Diese Wärmeinseln entstehen durch verschiedene Faktoren, wie etwa die Bebauung der Stadt und die Emissionen. Die Temperaturen in den Städten können von denen im Umland signifikant abweichen, was oftmals sogar negative Auswirkungen auf die Gesundheit der Bewohner hat. Besonders ältere Menschen, Kleinkinder und Menschen mit Vorerkrankungen sind gefährdet. Der DWD macht klar, dass die fehlende nächtliche Abkühlung zu Konzentrationsschwierigkeiten und gesundheitlichen Risiken führen kann, wobei die Kühle der Nacht in urbanen Gebieten oft nicht ausreicht, um dem Hitzestress entgegenzuwirken. Daher sind die Stadtverwaltungen aufgerufen, der Abwärme von Klimaanlagen aktiv entgegenzuwirken.

Wolfenbüttel hat eine sanierte Fußgängerzone geschaffen, die mit begrünten Sitzinseln aufwartet, während in der Innenstadt ein Trinkbrunnen am Stadtmarkt eingerichtet wurde. Auch hier beteiligt sich die Stadt an „Refill Deutschland“. Schließlich hat Wolfsburg überzeugende Beispiele für Klimaschutz vorzuweisen: Es wurden neue Standards für Klimaanpassung verabschiedet, die massive Investitionen in Baumpflanzungen und trockenheitsresistente Pflanzen nach sich ziehen. Parallel dazu wird der Kleistpark und Rathausplatz neugestaltet, um eine umweltfreundliche Stadtentwicklung voranzutreiben.

Mit einer breiten Palette an Maßnahmen rüsten sich die Städte in der Region, um den Herausforderungen der Hitzewellen nicht nur heute, sondern auch in Zukunft zu begegnen. Es bleibt zu wünschen, dass diese Initiativen von den Bürgern gut angenommen und unterstützt werden.

Weitere Infos über langfristige Strategien zur Hitzevorsorge finden Interessierte auf der Plattform des Zentrum für Klimaanpassung und im DWD-Projekt „Wärmeinseln“ auf dwd.de.

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OrtGoslar, Deutschland
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