Sattelschweine aus Capellenhagen: Neuer Lebensraum auf Rittergut Limmer!

Im Juni 2025 zieht die Nutztierarche Swiensgaarn nach Limmer um, um artgerechte Tierhaltung zu fördern und Massentierhaltung zu kritisieren.
Im Juni 2025 zieht die Nutztierarche Swiensgaarn nach Limmer um, um artgerechte Tierhaltung zu fördern und Massentierhaltung zu kritisieren. (Symbolbild/MND)

Sattelschweine aus Capellenhagen: Neuer Lebensraum auf Rittergut Limmer!

Capellenhagen, Deutschland - In einem bemerkenswerten Schritt für den Tierschutz hat die Nutztierarche Swiensgaarn aus Capellenhagen ein neues Zuhause im Rittergut Limmer in Alfeld gefunden. Aufgrund der Kündigung der Pacht durch den neuen Besitzer des alten Bauernhofs waren Heike Haubrock und Heinrich Thiele, die das Projekt leiten, gezwungen, nach neuen Stallungen für ihre Schützlinge zu suchen. Der Umzug, der als großer Schritt angesehen wird, bringt jedoch auch viele Herausforderungen mit sich, wie Dagmar Kommol-Weber vom Swiensgaarn-Team betont.

Auf dem Rittergut, welches ein Konzept verfolgt, das den Bedürfnissen der Tiere sowie den Gedanken der Natur und Umwelt Rechnung trägt, haben bereits einige Tiere, darunter Schweine, Hühner und Hasen, ihr neues Zuhause bezogen. Ein neues Boxensystem mit ausreichend Freilauffläche soll den Schweinen einen artgerechten Lebensraum bieten. Zudem wird es für Besucher die Möglichkeit geben, mehr über artgerechte Tierhaltung zu erfahren und die Tiere hautnah zu erleben.

Fokus auf artgerechte Tierhaltung

Der Wandel zu einem nachhaltigeren Landwirtschaftsansatz wird auch von Jörg Steckelberg, der das Projekt in Limmer fortführt, vorangetrieben. Er sieht die Wichtigkeit, ein Bewusstsein für einen respektvollen Umgang mit Fleisch zu schaffen und kritisiert die gängige Massentierhaltung in Deutschland. Verbraucher können durch ihr Kaufverhalten maßgeblich zum Wohl der Tiere beitragen, indem sie bewusst regionale und vieles mehr tiergerecht produzierte Produkte wählen. So empfiehlt der WWF den Verzicht auf Produkte aus der Massentierhaltung und den Kauf von Bioprodukten mit entsprechenden Zertifikaten wie Bioland oder Demeter (WWF).

Die letzten Jahre haben gezeigt, dass das Kaufverhalten der Verbraucher ein zentrales Element im Tierschutz darstellt. Die Verbraucherzentralen betonen, dass Tierschutzrechte im Grundgesetz verankert sind und dass Tiere als Mitgeschöpfe anerkannt werden sollten. Dennoch sind große Defizite im Umgang mit Tieren nach wie vor offensichtlich, trotz bestehender Regelungen. Aktuelle Änderungen im Tierschutzgesetz beinhalten unter anderem das Verbot der betäubungslosen Ferkel-Kastration und Vorschriften zur tiergerechten Haltung (Verbraucherzentrale Niedersachsen).

Auf dem Weg zu nachhaltiger Landwirtschaft

Die Umstellung auf eine artgerechte Haltung ist nicht nur ein zentrales Anliegen für die Nutztierarche, sondern auch ein wichtiger Aspekt der heutigen Landwirtschaft im Allgemeinen. Immer mehr Betriebe, wie die Familie Hopmann aus Kappeln, zeigen, dass ein Umdenken und die Umstellung auf Bio- und Freilandschweine nicht nur möglich, sondern auch sinnvoll ist. Die Familie wurde sogar als Ostsee-Landwirte des Jahres 2023 ausgezeichnet und setzt ein positives Beispiel für andere Landwirte. Ihre Maßnahmen zur Reduktion der Tierzahlen und zur Umstellung der Haltung tragen zudem zur Verringerung des Nährstoffeintrags in die Ostsee bei, was dem natürlichen Ökosystem zugute kommt (WWF).

Die Agrarlandschaft in Deutschland befindet sich im Umbruch, und Projekte wie die von der Nutztierarche Swiensgaarn sind nur ein Teil dieses Wandels. Das Rittergut in Limmer steht als Symbol für eine neue Ära der Landwirtschaft, in der Tierwohl, Umweltbewusstsein und nachhaltige Vermarktung Hand in Hand gehen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt in den kommenden Jahren entwickeln wird – eines ist jedoch sicher: Der Weg zu einer besseren Tierhaltung ist beschwerlich, aber notwendig.

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OrtCapellenhagen, Deutschland
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