Ruth Hoffmann enthüllt: Stauffenbergs Widerstand war breiter, als gedacht!

Ruth Hoffmann enthüllt: Stauffenbergs Widerstand war breiter, als gedacht!
Lüneburg, Deutschland - Im Museum Lüneburg wurde am 15. Juni 2025 ein ganz besonderes Buch vorgestellt: Ruth Hoffmann präsentierte ihr Werk „Das Deutsche Alibi“ über das Attentat von Claus Schenk Graf von Stauffenberg auf Adolf Hitler, das am 20. Juli 1944 stattfand. Die Veranstaltung zog ein ausverkauftes Haus an und wurde von Uwe Naumann, dem ehemaligen Programmleiter Sachbuch beim Rowohlt Verlag, moderiert. Für viele Interessierte war dies eine Gelegenheit, sich intensiver mit einem der dramatischsten Wendepunkte der deutschen Geschichte auseinanderzusetzen.
Hoffmann hob bei ihrer Präsentation hervor, dass Stauffenberg nicht allein handelte. Ein Netzwerk von rund 5000 Mitgliedern, bestehend aus Militärs, Zivilisten und Angehörigen von Polizeieinheiten sowie der SS, unterstützte den Putschversuch. Ihr Ziel war mehr als die Tötung Hitlers; sie wollten das gesamte Nazi-Regime stürzen. Wie die ndr.de berichtet, war der Anschlag Teil eines Staatsstreichplans namens „Operation Walküre“, doch trotz der präzisen Planung scheiterte der Versuch.
Der gescheiterte Aufstand und seine Folgen
Am besagten Tag platzierte Stauffenberg die Bombe in einer Aktentasche unter dem Tisch, bevor er den Raum verließ. Die Explosion verursachte zwar erhebliche Schäden in Hitlers Hauptquartier, doch der Diktator überlebte, was zu weitreichenden Konsequenzen führte. Stauffenberg und seine Mitverschwörer wurden noch in der Nacht des gescheiterten Attentats erschossen, und Tausende von Unterstützern sahen sich Verhaftungen und hinrichtenden Maßnahmen durch die Gestapo gegenüber. Dieser brutale Umgang mit den Widerständlern mag heute als barbarisch erscheinen, jedoch wurde er in einer Zeit der terroristischen Vorherrschaft durch das Regime geprägt.
Die Historische Wahrnehmung dieser mutigen Anstrengungen war jedoch lange Zeit problematisch. Viele Menschen wollten nach der Niederlage Deutschlands nicht über ihre Verantwortung innerhalb des Nazi-Regimes nachdenken. Hoffmann dazu: „Die Solidarität mit Hitler war nach dem Attentat groß.“ Während ihre Zuhörerin Ellen Ringshausen anmerkte, dass das heutige Interesse an der Widerstandsbewegung von damals oft gering ist, erinnerte Joachim Seemann an die nach wie vor bestehende Präsenz extremistischer Ideologien. Die heutige Gesellschaft sollte sich daher intensiver mit diesen Themen auseinandersetzen.
Widerstand bleibt aktuell
Hoffmann verwies in diesem Kontext auch auf aktuelle politische Propaganda, die historische Figuren wie Sophie Scholl missbraucht. Ein kritischer Blick auf die eigene Geschichte bleibt unverzichtbar, um aus ihr zu lernen. Wie auch die planet-wissen.de zusammenfasst, war der Widerstand gegen das NS-Regime nicht homogen. Verschiedene Gruppen, darunter konservative, christliche und sozialistische Widerstandsbewegungen, arbeiteten über einen langen Zeitraum hinweg unabhängig. Der militärische Widerstand war letztlich motiviert durch die Gräuel des nationalsozialistischen Vernichtungskriegs und die katastrophalen Waffenverluste bei Stalingrad.
Der Widerstand des 20. Juli 1944 gilt heute als beispielhaft für Zivilcourage und Mut, auch wenn die politischen Ziele nicht erreicht wurden. Und das ist sicher ein Thema, das noch viele neue Generationen beschäftigen wird. Hoffmanns Buch ist somit eine wertvolle Bereicherung für die öffentliche Wahrnehmung des Widerstands gegen ein tyrannisches Regime und regt zum Nachdenken über die eigene Verantwortung in der heutigen Zeit an.
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Ort | Lüneburg, Deutschland |
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