Theater Lüneburg: Dreispartenhaus bleibt, Orchester wird verkleinert!

Theater Lüneburg: Dreispartenhaus bleibt, Orchester wird verkleinert!
Lüneburg, Deutschland - Die Kultur-Ausschüsse von Landkreis Lüneburg und der Hansestadt hatten kürzlich Grund zum Optimismus. Einstimmig wurde empfohlen, dass das Theater Lüneburg als Dreispartenhaus erhalten bleibt. Angesichts der aktuellen Lage soll der Neuausrichtungsweg weiterverfolgt werden, um die finanzielle Stabilität des defizitären Theaters zu sichern. Ziel ist es, jüngere Zielgruppen anzusprechen und die Besucherzahlen, die insbesondere bei Opern und klassischen Konzerten gesunken sind, wieder zu steigern. Der Schwerpunkt liegt dabei auch auf einer sozialverträglichen Anpassung des Orchesters, das derzeit 29 Mitglieder hat, um mit neuen Rahmenbedingungen umzugehen. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei ausgeschlossen, wie Uelzener Presse berichtet.
Die bereits umgesetzten Sparmaßnahmen kommen nicht von ungefähr. Das Theater hat mit sinkenden Besucherzahlen zu kämpfen und plant daher drastische Kostensenkungsmaßnahmen. In einer Kulturausschusssitzung wurden mögliche Maßnahmen wie die „sozialverträgliche“ Verkleinerung des Orchesters diskutiert. In diesem Kontext äußern sich die Mitarbeiter und Musiker besorgt, da sie gegen die Einsparungen protestieren möchten. Geplant sind musikalische Demonstrationen, um die Öffentlichkeit für ihre Situation zu sensibilisieren. Der Vorstand des Opernchores, Steffen Neutze, hebt hervor, dass sie viel Unterstützung aus der Kulturszene erhalten haben, wie Tagesschau vermeldet.
Finanzielle Grundlagen des Theaters
Um die finanzielle Angespannheit zu entspannen, haben die Gesellschafter, bestehend aus dem Landkreis Lüneburg und der Hansestadt, bereits zugesagt, den Theaterbetrieb bis 2027/2028 über Verlustausgleiche abzusichern. Dennoch plant das Theater ein Defizit von rund 7 Millionen Euro im Haushalt, was für große Unsicherheit sorgt. Theaterintendant Friedrich von Mansberg spricht von der Dringlichkeit Einsparungen zu tätigen, um den Betrieb weiterhin aufrechterhalten zu können.
In Niedersachsen gibt es auch Unterstützung: Der Kultusminister hat angekündigt, die freie Theater- und Tanzszene mit einem Betrag von 500.000 Euro jährlich bis 2027 zu fördern. Diese Förderungen zielen auf die konzeptionelle Weiterentwicklung der Theater ab und helfen, Planungsicherheit zu schaffen. Damit sollen innovative Konzepte unterstützt werden, die gesellschaftliche Themen wie Ängste oder die Spaltung der Gesellschaft aufgreifen. Eine umfassende Förderung wird für 19 Spielstätten den Betreibern helfen, die kulturellen Angebote zu stabilisieren. Diese Unterstützung ist ein wichtiger Schritt, um die Kultur in Niedersachsen zu beleben, wie die Niedersächsische Staatskanzlei berichtet.
Die Entscheidung über die Neuausrichtung und die damit verbundenen Maßnahmen wird in den nächsten zwei Wochen von den beschließenden Gremien beraten. Die Stimmen der Kulturschaffenden aus der Region sind dabei wichtig, um einen zukünftigen Kurs für das Theater Lüneburg zu definieren. Die kommenden Monate werden entscheiden, wie es weitergeht und ob das Theater erfolgreich neue Zielgruppen ansprechen kann.
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Ort | Lüneburg, Deutschland |
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