Schock in der Ardèche: Milde Strafe nach Massaker an sieben Jagdhunden!

Schock in der Ardèche: Milde Strafe nach Massaker an sieben Jagdhunden!
Privas, Ardèche, Frankreich - In den letzten Tagen hat ein Urteil in der französischen Justiz für ordentlich Zündstoff gesorgt, insbesondere unter den Jägern. Am 17. Juni 2023 entschied das Tribunal correctionnel in Privas über den Fall von Manuel Merlhiot, der im Dezember 2022 sieben Jagdhunde erschoss. Laut Chassons kam es zu diesem Vorfall, als eine Meute von Jagdhunden ein Wildschwein verfolgte und dabei auf unrechtmäßig gehaltene Schweine losging. Merlhiot, der auf seinem Grundstück für Ordnung sorgen wollte, tötete die Hunde mit seiner Winchester-Karabiner.
Für diese Tat erhielt Merlhiot eine Strafe von sechs Monaten Haft auf Bewährung sowie eine Geldbuße von 450 Euro. Zudem wurde festgelegt, dass er den beiden Jagdschützen, den Besitzern der Hunde, 1.500 Euro für immateriellen Schaden zahlen muss. Nicht ganz unproblematisch ist auch die Tatsache, dass die beiden Jagdschützen selbst angeklagt wurden, mit dem Vorwurf der Gefährdung Dritter und gefährlicher Tierhaltung, wie unter anderem von France Bleu berichtet wurde.
Protest und Mobilisierung der Jägerschaft
Die Reaktion der Jägerschaft ließ nicht lange auf sich warten. Über 300 Jäger versammelten sich vor dem Gericht, um ihren Unmut über den Fall und das Gerichtsurteil kundzutun. Blendende orangefarbene Westen waren in der Menge sichtbar, und der Protest war lautstark. Viele Jäger empfanden das Urteil als ungerecht und voorchten um ihre Position gegenüber der Justiz. Vor allem, da Selbstjustiz in ihren Augen als negatives Signal gewertet wird, das das Vertrauen in das Rechtssystem erschüttere.
Zur Entschuldigung der Jägerschaft fiel in der Debatte auch der Verweis auf die schwierige Koexistenz von Landwirten und Jägern in der Region Ardèche. Immer wieder kommt es zu Spannungen zwischen diesen beiden Gruppen, ganz so, als könnte jeder Vorfall im schlimmsten Fall zum nächsten Skandal führen. Merlhiot ist zudem bekannt als Präsident der anarcho-ökologischen Gemeinschaft Longo Maï, was zusätzlichen Zündstoff in die ganze Angelegenheit bringt, wie aus verschiedenen Berichten zu entnehmen ist.
Kontext der Jagddiskussion in Frankreich
Diese Auseinandersetzungen und die Debatte um die Jagd sind keine Einzelfälle in Frankreich. Aufgrund zahlreicher Jagdunfälle, bei denen allein im letzten Jahr mehrere Personen zu Schaden kamen, ist die Jagd in der öffentlichen Diskussion hoch im Kurs. Ein Gesetzesentwurf zur Verschärfung der Jagdbestimmungen wird von verschiedenen politischen Gruppierungen gefordert. So sind unter anderem Vorschläge zur besseren Ausbildung der Jäger und für eine digitale Plattform zur Identifizierung organisierter Jagden im Gespräch, wie WildundHund berichtet.
Das alles passiert vor dem Hintergrund einer hohen Dichte an Jägern in Frankreich, mit über 1,3 Millionen aktiven Jägern, die Vergleiche mit Deutschland, wo es knapp über 400.000 Jäger gibt, aufstellen lässt. Eine solche Diskussion über sich verschärfende Regeln zeigt, dass die Debatte über die Jagd nicht nur lokal, sondern auch landesweit für Aufsehen sorgt. Bleiben wir also gespannt, wie sich die Lage weiterentwickelt und ob die Jägerschaft eventuell Berufung gegen das Urteil einlegt. Die Gemüter sind erhitzt, und das Thema wird uns wohl auch in Zukunft weiterhin beschäftigen.
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Ort | Privas, Ardèche, Frankreich |
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