Tourismus in Ostdeutschland bedroht: AfD-Wahl sorgt für Stornierungen!

Tourismus in Ostdeutschland bedroht: AfD-Wahl sorgt für Stornierungen!
Uelzen, Deutschland - In den vergangenen Monaten haben politische Entwicklungen in Deutschland spürbare Auswirkungen auf den Tourismus in Ostdeutschland, insbesondere nach den Wahlergebnissen der AfD bei der Bundestagswahl im Februar. Diese Parteiengewinne haben bei einigen Hoteliers und Pensionsbetreibern Sorgen um die Existenz ausgelöst. Laut az-online berichten Betreiber in Regionen wie Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen von einem Rückgang der Buchungen und einem Anstieg der Stornierungen. Anette Riehl, die Ferienwohnungen in Wittenberge betreibt, spricht von einem besorgniserregenden Trend: „Seit Anfang März gibt es kaum neue Buchungen für den Sommer, nur Absagen.“ Sie fürchtet, dass das negative Image der Region potenzielle Urlauber abschreckt.
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die AfD in vielen Wahlkreisen stark abgeschnitten hat. Besonders in Thüringen, wo nahezu 39 Prozent der Wähler der AfD ihre Stimme gaben, hat der Oberbürgermeister von Gotha, Knut Kreuch, von mehreren Hotelstornierungen berichtet. Eine Wandergruppe aus Wuppertal hat ihre Reise in die Stadt abgesagt, was Kreuch als bedauerlich empfindet. „Es zeigt, dass viele wenig über den Osten wissen. Er ist mehr als nur ein Wahlergebnis“, erläutert er und plant, die Gruppe von einem Besuch zu überzeugen. Er sieht dringenden Handlungsbedarf, um die Reisebereitschaft zu erhöhen, da die Unsicherheit der Ergebnisse bereits zu einem Rückgang der Buchungen aus den alten Bundesländern geführt hat.
Regionale Unterschiede und Wahrnehmung
Die Einschätzungen zur Situation im Tourismus variieren stark je nach Bundesland. Während in Thüringen und Sachsen konkrete Stornierungen aufgetreten sind, bleibt die Lage in Sachsen-Anhalt stabil. Lars Schwarz vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband in Mecklenburg-Vorpommern äußert, dass es keine messbaren Rückgänge gebe. Auch der Tourismusverband Mecklenburg-Vorpommern beschreibt die Verbindung zwischen Wahlergebnissen und Reiseverhalten als marginal. Tobias Woitendorf betont, dass die positiven Vorbuchungsindikatoren Hoffnung geben.
Doch die Stimmung ist nicht ungetrübt. Einige Urlauber äußern Sicherheitsbedenken aufgrund von Rassismus und Intoleranz in der Region. Reinhard Meyer, Präsident des Deutschen Tourismusverbands, warnt vor langfristigen Nachteilen in der Anwerbung von Fachkräften und der internationalen Wahrnehmung Deutschlands als Reiseland. Die Branche kämpft weiterhin um ein weltoffenes und gastfreundliches Image kreiszeitung.
Tourismus trotz Herausforderungen
Einige Ferienorte wie Heringsdorf auf Usedom verzeichnen dennoch eine positive Buchungslage, während andere, wie Sebnitz in der Sächsischen Schweiz, aufgrund rassistischer Vorfälle mit Stornierungen zu kämpfen haben. Während die Branche ihre offenen Türen zu schützen versucht, bleibt abzuwarten, wie die politischen Entwicklungen die touristische Attraktivität der Region langfristig beeinflussen werden mdr.
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Ort | Uelzen, Deutschland |
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