Kiel: Uni zieht Rechte der Islamischen Hochschulgruppe zurück!

Kiel: Uni zieht Rechte der Islamischen Hochschulgruppe zurück!

Kiel, Deutschland - An der Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel stehen die Zeichen auf Sturm. Inmitten von Vorwürfen über Antisemitismus und Frauenfeindlichkeit hat die Universität der Islamischen Hochschulgruppe (IHG) ihre Rechte entzogen. Die Gruppenmitglieder dürfen künftig keine Räume und digitale Infrastruktur der Universität mehr in Anspruch nehmen. Dies berichten die F.A.Z. und die Welt.

Die Entscheidung der CAU kommt nicht aus dem Nichts. Sie ist die Folge von gravierenden Vorfällen, die während der von der IHG organisierten Islamwoche vom 5. bis 9. Mai stattgefunden haben. Augenzeugenberichten zufolge gab es nicht nur eine geschlechtergetrennte Sitzordnung, sondern auch bedenkliche antisemitische Aufkleber. Inmitten dieser Kontroversen trat ein Redner auf, der dem Salafismus zugeordnet wird. Die Universitätsführung hat die Vorwürfe nun als ernsthaft erachtet und festgestellt, dass das Vertrauen in die IHG „nachhaltig erschüttert“ sei.

Ein Rücktritt und eine bittere Klage

Im Zuge dieser Entwicklungen hat der Vorstand der IHG seinen Rücktritt angekündigt. Dies geschieht, nachdem die Universität rechtliche Schritte prüft, die bis zur Exmatrikulation einzelner Studenten oder sogar Hausverboten führen könnten. Auch eine Strafanzeige ist denkbar. Vizepräsidentin Catherine Cleophas betont, dass die Vorwürfe nicht den Leitsätzen der Universität entsprechen, was die Situation zusätzlich anheizt. Der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins, Daniel Günther, fordert eine zügige Aufklärung der Vorfälle.

Die IHG hingegen wehrt sich gegen die Vorwürfe und bestreitet, dass eine Zwangsmaßnahme zur Geschlechtertrennung durchgeführt wurde. Sie gibt an, dass die Sitzordnung freiwillig sei und unterschiedlichen Bedürfnissen Rechnung tragen wolle. Doch damit kommt sie bei der Universitätsleitung nicht gut an, die eine vorläufige Aussetzung der Anerkennung der IHG beschlossen hat, um die Sichtweise der Gruppe zur Planung und Durchführung der Veranstaltung zu Klärung zu bringen.

Politische Unterstützung für das Verbot

Die politische Unterstützung für die Maßnahmen der Universität ist nicht zuletzt auf die Einschätzung des Verfassungsschutzes zurückzuführen, der eine Nähe der IHG zum Salafismus sieht. Christopher Vogt, Chef der FDP-Fraktion im schleswig-holsteinischen Landtag, bekräftigte seine Unterstützung für das Verbot der IHG und die notwendigen Schritte zu deren Überprüfung.

Die Situation bleibt angespannt, während die Gesellschaft und die Universität auf eine Klärung der Vorfälle drängen. Für die IHG könnte dies das Ende einer Ära bedeuten, während die Universität deutlich macht, dass in ihren Räumen und ihrem akademischen Wirken Platz für Antisemitismus und Diskriminierung keinen Raum haben darf. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiter entwickeln wird und welche rechtlichen Konsequenzen folgen könnten.

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OrtKiel, Deutschland
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