Jubiläum des Coppernicus-Gymnasiums: Erinnerungen an Wolfgang Herrndorf
Jubiläum des Coppernicus-Gymnasiums: Erinnerungen an Wolfgang Herrndorf
Norderstedt, Deutschland - In Norderstedt ist die Vorfreude groß, denn das Coppernicus-Gymnasium feiert bald sein 60-jähriges Bestehen. Am Freitag, dem 18. Juli, ab 14 Uhr, sind alle ehemaligen Schüler, Lehrkräfte und Eltern eingeladen, um zusammen in Erinnerungen zu schwelgen und die Entwicklung der Schule zu feiern. Schulleiterin Heike Schlesselmann wünscht sich eine große Teilnehmerzahl, um diesen besonderen Tag gebührend zu würdigen und vergangene Zeiten Revue passieren zu lassen. Ein weiteres Highlight ist, dass dieses Gymnasium die Wiege prominenter Absolventen wie Wolfgang Herrndorf und Mike Krüger ist. Während Herrndorf 1984 als Jahrgangsbester ablegte, ist Krüger als Komiker in Deutschland bekannt geschätzt.
Wolfgang Herrndorf, dessen bekanntestes Werk „Tschick“ die Schülergeneration begeisterte, zeichnete sich durch seine authentischen Geschichten aus. Bereits im Coppernicus-Gymnasium sammelte er Erfahrungen, die später in sein berühmtes Buch einfließen sollten. Dieses wurde nicht nur ein Bestseller, sondern wurde auch von Regisseur Fatih Akin für das Kino adaptiert. Herrndorf, der 2013 starb, hinterließ eine literarische Wirkung, die bis heute spürbar ist. Seinem Talent verdankt die Schule einen besonderen Platz in der deutschen Literaturgeschichte. Auch die entzückenden Aspekte seines Lebens spiegeln sich in vielen Geschichten wider, was „Tschick“ zu einem wichtigen Bestandteil der schulischen Lehrpläne macht, wie in Unterrichtspraxis hervorgehoben wird. In diesem Kontext fördern Herrndorfs Werke die Interaktion und das Engagement von Schülern, was den Unterricht bereichert.
Eine Schule mit Geschichte und Zukunft
Das Coppernicus-Gymnasium, das 1965 gegründet wurde und das einzige G8-Gymnasium in Schleswig-Holstein ist, hat im Laufe der Jahre viel durchlebt. Einmal als Baustelle eröffnet, wurden die ersten Feierlichkeiten in der angrenzenden Realschule Garstedt abgehalten. Die Schulleitung hat in den letzten Jahren zahlreiche Erweiterungen initiiert, darunter eine eigene Sternwarte in den 70er Jahren. Auch heute ist die Schule aktiv und fördert den Lernprozess unserer Jugendlichen mit innovativen Maßnahmen.
Aktuell kämpft die Schule mit Raumnot, weshalb die Stadt prüft, ob das Coppernicus-Gymnasium vorübergehend Unterrichtsräume im benachbarten Bildungshaus nutzen kann. Dabei bleibt die Innovationsfreude ungebrochen, denn das Gymnasium war Vorreiter in der Digitalisierung und stellte frühzeitig auf digitalen Unterricht mit Tablets um. Interessanterweise sind Handys auf dem Schulgelände sowohl für Schüler als auch für Lehrer tabu. Hierdurch wird ein konzentriertes Lernen gefördert und Schüler können ungestört an ihren Fähigkeiten feilen.
Wolfgang Herrndorf und seine Hinterlassenschaft
Die Lebensgeschichte von Wolfgang Herrndorf ist geprägt von Leidenschaft und Kreativität. Geboren am 12. Juni 1965 in Hamburg, wuchs er in Norderstedt auf. Nach seinem Abitur besuchte er die Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg, bevor er 1996 nach Berlin zog. Seine Erfolge als Schriftsteller brachten ihm zahlreiche Preise ein. Besonders „Tschick“ erhielt viel Anerkennung und sollte nicht nur Schulstoff, sondern auch eine inspirierende Lesefreude vermitteln.
Sein Leben nahm eine dramatische Wendung, als er 2010 die Diagnose eines bösartigen Hirntumors erhielt. In dieser schwierigen Zeit begann er seinen Blog „Arbeit und Struktur“, der für viele Leser als ein bewegendes Zeugnis seines Lebens und Schaffens gilt. Der Nachlass von Herrndorf, darunter Titel wie „Arbeit und Struktur“ und „Bilder deiner großen Liebe“, belegen sein Talent und seinen Einfluss in der Literaturwelt bis heute.
Die bevorstehende Feier an der ehemaligen Schule von Wolfgang Herrndorf und Mike Krüger verspricht nicht nur eine emotionale Rückkehr zu den Wurzeln, sondern auch eine würdige Ehrung der kreativen Geister, die hier ihre Inspiration fanden. Für alle Beteiligten ist dies eine Gelegenheit, sich an die Vergangenheit zu erinnern und die Zukunft zu gestalten, die in der Bildung und im kulturellen Austausch weiterlebt.
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Ort | Norderstedt, Deutschland |
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