
Am 4. Januar 2025 wird im Museum Tuch+Technik in Neumünster eine Fotoausstellung mit dem Titel „Nomaden unserer Zeit“ eröffnet, die das Leben der Wanderschäferin Birgit Voigtländer präsentiert. Diese Wanderschäferin betreibt die Schäferei Aukrug im Kreis Segeberg und ist die dienstälteste ihrer Art in Schleswig-Holstein. Die Ausstellung zeigt auf 75 großformatigen Schwarz-Weiß-Bildern eindrucksvoll die Herausforderungen und das Leben der letzten Wanderschäfer der Region.
Der Fotograf Holger Rüdel ist für die Bildreihe verantwortlich, an der er zwei Jahre lang arbeitete, sowohl mit Kamera als auch mit Drohne. Die gezeigten Bilder befanden sich bereits auf Wanderschaft durch Schleswig-Holstein und wurden unter anderem in Rendsburg ausgestellt. Nach der Präsentation in Neumünster wird die Ausstellung nach Keitum auf Sylt weiterziehen. Rüdel portraitierte Voigtländer gemeinsam mit drei weiteren Wanderschäfern, die ebenfalls Teil dieses traditionellen Handwerks sind.
Details zur Ausstellung und zur Schäferei
Die Eröffnung der Ausstellung findet am 15. Januar von 14.30 bis 16.30 Uhr statt. Voigtländer wird anwesend sein, um über ihre persönlichen Erfahrungen in der Wanderschäferei zu berichten. Der Eintrittspreis beträgt 15 Euro und beinhaltet zudem Kaffee und Kuchen. Interessierte können sich bis zum 13. Januar unter der Telefonnummer 04321 – 558 58 0 oder per E-Mail an buchung@tuch-und-technik.de anmelden.
Birgit Voigtländer beweidet im Auftrag des Landes Heideflächen, Moore und Trockenwiesen in Naturschutzgebieten, insbesondere in den Kreisen Segeberg und Rendsburg-Eckernförde. Ihren Betrieb hat sie 1999 gegründet, nachdem sie zunächst in einer größeren Schäferei im Umland von Hamburg praktische Erfahrungen sammelte. Die Schäferei Aukrug umfasst heute 800 Mutterschafe und 120 Ziegen.
Die Herde von Voigtländer wandert zweimal jährlich von Aukrug über Großenaspe zur Barker Heide und zurück. Zudem werden vorbeugende Maßnahmen gegen Infektionen außerhalb der Wanderzeit durchgeführt, um die Gesundheit der Tiere zu gewährleisten. Ihr Team besteht aus vier Angestellten, was im Vergleich zu anderen Wanderschäfereien in Schleswig-Holstein eine größere Struktur darstellt. Voigtländer äußert die Befürchtung, dass die Wanderschäferei in Deutschland durch das Schließen vieler Betriebe in Gefahr gerät.
Die Ausstellung soll nicht nur die Schönheit und Tradition dieser Berufsgruppe zeigen, sondern auch auf die Herausforderungen aufmerksam machen, die mit dem Beruf des Wanderschäfers verbunden sind. Voigtländer betont, dass sie mit diesem Projekt Werbung für den vom Aussterben bedrohten Beruf macht, den sie aus voller Überzeugung ausübt.
Für weitere Informationen über Birgit Voigtländer und ihre Arbeit kann der Artikel von Holger Rüdel besucht werden, der detaillierte Einblicke in ihr Leben als Wanderschäferin gibt. [Holger Rüdel] berichtet, dass Voigtländer zudem ein Projekt zur Wanderschäferei in Schleswig-Holstein unterstützt, das von der Sparkassenstiftung und der EU gefördert wird.